Dachsberg – Wo sollen welche Windräder in die Höhe wachsen? Mit dieser Frage beschäftigen sich derzeit viele Städte und Gemeinden im Land, denn bei ihnen liegt der Teilregionalplan Windenergie auf dem Tisch. In Dachsberg ist das nicht anders, doch bei diesem Thema wehte in der Gemeinderatssitzung Gegenwind. Auch die Wasserversorgung und die Feuerwehr waren Thema an dem Abend.
Der Teilregionalplan definiert Vorranggebiete für Windkraft und Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Ein Zuhörer gab in der Frageviertelstunde eine die Energiewende betreffende Stellungnahme ab und ein weiterer forderte Transparenz ein, da aus seiner Sicht bereits ein konkretes Windkraftverfahren laufe. Dazu äußerte sich Bürgermeister Stephan Bücheler dahingehend, dass jeder Bürger die Möglichkeit habe, zu diesem Teilregionalplan schriftlich Stellung zu beziehen. Im konkreten Fall gehe es in der Sitzung jedoch lediglich um die Wahrnehmung der Möglichkeit, lenkend auf die Flächenausweisung einzuwirken. Ziel sei die Beschränkung bei der Privilegierung von Windkraft auf die Vorranggebiete. Damit soll eine allgemeine Öffnung der Gebietskulisse vermieden werden.
Diese Lenkungsmöglichkeit nehme der Gemeinderat dankend wahr, sie beinhalte indes keine Entscheidung über die Sinnhaftigkeit von Windrädern respektive Freiflächen-Photovoltaikanlagen, betonte der Bürgermeister weiter. Bei der Windenergie handelt es sich um rund 75 Hektar Fläche rund um den Lehenkopf. Das Gelände befindet sich nahezu ausschließlich im Eigentum des Landes Baden-Württemberg. Konfliktpotenzial sieht der Gemeinderat beim Schutz des Auerwildes sowie in der Tatsache, dass sich dort ein Quellgebiet befindet mit Natura-2000-Flächen in unmittelbarer Umgebung und einem übergreifenden Landschaftsschutzgebiet mit Fernwanderwegen und Aussichtspunkten. Durch Windräder würde die Erholungsfunktion beeinflusst, hieß es in der öffentlichen Sitzung.
Zudem werde eine gemeinsame Stellungnahme mit dem Gemeindeverwaltungsverband St. Blasien erfolgen, auch im Zusammenhang mit Denkmalschutzaspekten in Hinsicht auf den im direkten Sichtfeld gelegenen St. Blasier Dom. Das ist ein Grund, weshalb die Stadt St. Blasien das Ausweisen eines Vorranggebiets im Gebiet Lehenkopf ablehnt. Bei den Freiflächen-Photovoltaikanlagen sieht der Dachsberger Gemeinderat konkurrierende Ziele mit der Landwirtschaft, die auf derart genutzten Flächen ausgeschlossen wäre. Außerdem ist nach bestehender Gesetzeslage zur Errichtung solcher Flächen die Erstellung eines Bebauungsplanes Voraussetzung. Die in Frage kommenden Flächen sind ausnahmslos in Privatbesitz, zudem queren an zwei Stellen wichtige Versorgungsleitungen.
Der Dachsberger Gemeinderat beschloss zudem, einen Antrag auf Förderung für bezüglich der Wasserversorgung der Gemeinde zu stellen. In der Zeit zwischen 2005 und 2015 war die Vernetzung der Wasserversorgung sowie der Anschluss an die Gruppenwasserversorgung Höchenschwander Berg erfolgt. Die zunehmenden Trockenperioden auf der einen und die Starkregenereignisse auf der anderen Seite hätten inzwischen zu neuen Herausforderungen geführt, erläuterte Bürgermeister Stephan Bücheler. Demnach treten immer häufiger Trübungen auf, die die temporäre Abschaltung von Quellzuflüssen erforderlich machen. Daher erscheine es angebracht, den aktuellen Zustand, den zukünftigen Verbrauch, die Möglichkeit von Wassereinsparungen sowie die Sicherung der Versorgung in der Zukunft zu ermitteln, erläuterte der Bürgermeister.
Vertiefte Freundschaften
Schließlich erwähnte er noch, dass jüngst in einer französischen Lokalzeitung ein Bericht über das Partnerschaftsjubiläum mit St. Jean de Sixt erschienen ist. Die Jugendmusik, die vom 7. bis 11. August ein Zeltlager in St. Jean veranstaltet hat, gab dort außerdem ein großes, begeistert aufgenommenes Konzert mit 14 teilweise ganz neu einstudierten Stücken. Dieser Besuch, so Bürgermeister Bücheler, habe mit Sicherheit die Freundschaft besonders unter den Jugendlichen beider Partnergemeinden, nochmals deutlich vertieft.
282 Kinder nutzen die Angebote des FerienprogrammsAußerdem bedankte er sich bei den Organisatorinnen des 19 Programmpunkte umfassenden Kinderferienprogramms, Rebecca Meier und Kerstin Layher, für das sich insgesamt 282 Kinder angemeldet hatten.