Mit 202 von 208 abgegebenen Stimmen bei 305 Wahlberechtigten ist Stephan Bücheler am Sonntag zum neuen Bürgermeister der Gemeinde Ibach gewählt worden, sein Stimmenanteil entspricht 98,54 Prozent. Drei Stimmen waren ungültig, die Wahlbeteiligung betrug 68,2 Prozent. Tobias Blasi, Georg Frohm und Dietmar Ferger, die nicht als Kandidaten angetreten waren, erhielten je eine Stimme.

Schnell waren die Stimmen im Ibacher Rathaus ausgezählt. Acht Wahlhelferinnen und Wahlhelfer leerten die Wahlurnen und begannen mit der Auszählung, die nach etwa 15 Minuten beendet war. Das Ergebnis war vorhersehbar, da es keinen Gegenkandidaten gab: Bücheler übernimmt am 3. Mai das Amt von Helmut Kaiser und wird es für acht Jahre bekleiden.

Gegen 18.30 Uhr betrat Stephan Bücheler das Ibacher Rathaus, empfangen von der Trachtenkapelle Ibach Wittenschwand, Gemeinderäten, Bürgerinnen und Bürgern. Erster Gratulant war der bisherige Bürgermeister Helmut Kaiser. Im Anschluss an Reden und Danksagungen wurde gemeinsam mit der Bevölkerung angestoßen.

In einer ersten Reaktion sagte Bücheler, er sei überwältigt von der Wahlbeteiligung, dies gebe Rückenwind für die bevorstehenden Aufgaben. Stephan Bücheler, seit sechs Jahren Bürgermeister in der Gemeinde Dachsberg, übernimmt damit ein Doppelmandat, er sieht sich für die Zukunft aber gut gewappnet. Er blicke dem Mehraufwand hoffnungsfroh entgegen und strebe den Ausbau der Kooperationsgemeinschaft zwischen den beiden Gemeinden an. Darunter fallen beispielsweise die Verwaltungsgeschäfte von Ibach sowie die Bauhoftätigkeiten, die von Dachsberg aus erledigt werden.

Wie gestaltet sich nun die Zukunft, nachdem Handlungsbedarf in der Infrastruktur besteht, der demografische Wandel fortschreitet und die Wirtschaft nicht so brummt, wie sie sollte, um anstehende und notwendige Investitionen zu stemmen? Zwischen den Gemeinden Dachsberg und Ibach erkennt Stephan Bücheler keine gravierenden Unterschiede. Zwar gebe es in Ibach weder Gaststätte noch Schule oder Kindergarten. Durch den öffentlichen Personennahverkehr hätte man aber eine gute Anbindung zu den Einrichtungen in Dachsberg wie der Grundschule und drei Kindergärten. Weiterführende Schulen, wie das Kolleg in St. Blasien, seien in Reichweite. Bereits jetzt seien beide Gemeinden eng miteinander verwoben. In Straßensanierungen sowie Wasserversorgung werde weiterhin investiert.

Der Daseinsfürsorge möchte der Bürgermeister insofern Rechnung tragen, als dass man gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Lösungsansätze finden müsse, um die Region für Einheimische und Touristen noch attraktiver zu machen. Hierzu zählt er unter anderem die Stärkung des Gastgewerbes und des Handwerks sowie ein angemessenes Angebot an Ferienwohnungen. Dies könne die Gemeinde nicht alleine in die Wege leiten, es gehe darum, gemeinsam einen Mehrwert zu schaffen.

Hinsichtlich der demografischen Entwicklung verspricht sich Bücheler Entspannung durch Zuwanderung junger Familien. In Ibach werde ein neues Baugebiet erschlossen und dadurch, dass beide Gemeinden mit Glasfaser ausgestattet sind, böten sich berufliche Möglichkeiten vom Homeoffice aus. Einen weiteren Anreiz erkennt der neue Bürgermeister vor der Haustür: die Natur. Kinder würden in einem landschaftlichen Paradies aufwachsen und kämen in den Genuss einer intakten Umwelt. Zudem gebe es viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung: Wandern, Skifahren, Fußball, Musik- und Trachtengruppen. Senioren sollen nach Büchelers Wunsch aktiv am Gemeindeleben teilhaben können, ansässige Gewerbetreibende mit aller Kraft unterstützt werden.

Dennoch gebe es auch Hürden zu nehmen. So sei der öffentliche Personennahverkehr entlang der Hauptachse von St. Blasien nach Görwihl nicht für jedermann problemlos zugänglich. Abseits gelegene Weiler litten unter einer isolierten Lage. Hier könne ein ÖPNV auf Abruf, alternativ auch eine Fahrgemeinschaft, Abhilfe schaffen.