Bürgerschaftliches Engagement ist in Görwihl selbstverständlich. Ein Beispiel: Im Mai 2024 befürwortete der Gemeinderat den Umbau und die Sanierung des ehemaligen Tiefensteiner Feuerwehrhauses durch den Dorfverein Tiefenstein. Dafür stellte der Gemeinderat einen Betrag für Baumaterial, Handwerksleistungen sowie Möblierung zur Verfügung. Viele Arbeiten führt der Dorfverein jedoch selbst aus. Arbeitsbeginn am Tiefensteiner Feuerwehrhaus war im Herbst, die Umbauarbeiten sollen 2025 abgeschlossen werden. Seit 2016 werden gemeinschaftliche Aktionen über den Dorfverein organisiert. Das Feuerwehrhaus dient dem Verein als Lager- und Abstellfläche.

Apropos Engagement: Im Juni rückten die Blutspender der Gemeinde Görwihl in den Vordergrund. Für ihren Beitrag zur Gesundheitsversorgung wurden 18 Blutspender geehrt. Zusammen hatten sie bis dahin insgesamt 680 Blutkonserven gespendet. Das ergibt 340 Liter Blut. Den Rekord schuf Werner Siebold, der 125 Mal Blut gespendet hatte. Günter Biehler kam auf 100 Blutspenden, Erich Biehler und Ingeborg Reinhard auf 75.

Ärger gibt es immer wieder, erst recht im Breitbandausbau. Im April waren Reklamationen wegen der Arbeiten am Breitbandnetz im Umlauf, diese „werden immer mehr und schärfer“, so Bürgermeister Biehler. Da handelte es sich um Straßen, die durch die Verlegungsarbeiten beschädigt wurden und mangelnde Kommunikation zwischen ausführender Firma und Kunden – der Frust saß tief.
Im Juni ging es gerade so weiter, als Vertreter des Planungsbüros, dem die Bauleitung obliegt, dem Gemeinderat eine Situationsanalyse darstellten. Ergebnis: Es kam zu einem offenen Schlagabtausch, Erklärungen wie „Mangel an Personal“ wurden seitens des Gemeinderates als „Ausreden“ abgetan. Immerhin: Im Juni waren in allen Ortsteilen, mit Ausnahme von Görwihl, die Tiefbauarbeiten durchgeführt. In Görwihl erfolgten diese im letzten Quartal 2024.

Die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen in der Görwihler Pfarrkirche nahmen im Sommer 2024 erste Konturen an. Das aufgeklebte Labyrinth wurde entfernt, außerdem wurden etliche Arbeiten wie die Zerlegung der Bänke für die zukünftigen Wände des Stuhllagers durchgeführt. Das Labyrinth soll künftig zu einem zentralen Teil der Liturgie werden. Die unterste Stufe des Altarraumes ins Kirchenschiff soll verlängert und der Altar verschoben werden. Die Verschiebung des Altars führt auch zur Verschiebung des Labyrinths in die Mittelachse des Kirchenschiffs.

Eher in der Rubrik „Kurioses“ einzuordnen war der bei der Polizei angezeigte Diebstahl von 25 Gartenzwergen von einem Grundstück im Günnetsmättle in Görwihl. Die Winzlinge, so hieß es in der Polizeimeldung, hätten sich auf der Rückseite des Hauses befunden und dort teilweise seit 40 Jahren ihr Dasein genossen. Weiter teilte die Polizei mit, dass der Abtransport des Diebesgutes nicht unbemerkt verlaufen sein dürfte. An Martini legte der Hotzen-Neunerrat mit dem neuen Fasnachtsmotto nach. Es lautet: „Die Zwerge sind weg, s‘ Dorf isch so leer, mir Nüner, mir hoffe, es chöme bald mehr.“
Zurück zum Ernst des Lebens: Da war da noch die Windkraft, die Anlass zu Diskussionen gab. Weil das Hoheneck in Oberwihl als möglicher Standort für Windkraftanlagen ausgewiesen werden soll. Der Protest aus der Bevölkerung kam spät im Dezember. Das letzte Wort hierzu ist noch nicht gesprochen.
Die Sperrung der Albtalstraße feiert jetzt Zehnjähriges
Schließlich ging es wie jedes Jahr auch wieder um die seit 2015 gesperrte Albtalstraße, obwohl sich an der Situation nichts geändert hat. Die Sperrung zwischen Tiefenstein und Hohenfels feiert 2025 quasi „zehnjähriges Jubiläum“. Ironisch gesehen, denn nach Feiern ist es den Wenigsten, die schon lange die Wiedereröffnung fordern, zumute. Schon gar nicht der Salpeterer-Bewegung Pro Albtalstraße, die seit Langem damit beschäftigt ist, Löcher in dicke Bretter zu bohren.