Grafenhausen Hatte die Gemeinde Grafenhausen die Flächen für Windkraftanlagen im Ortsteil Staufen aus den Planungen gestrichen, so wurden diese vom Regionalverband Hochrhein-Bodensee wieder neu eingestuft. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass oberhalb von Staufen bis zur Gemarkung Brenden, die zur Nachbargemeinde Ühlingen-Birkendorf gehört, weitere Anlagen zur Stromerzeugung entstehen könnten. Mittlerweile ist laut Bürgermeister Christian Behringer das Unternehmen Windkraft Schönau aktiv. Vorverträge sollen bereits geschlossen sein.

Der Bau von Windkraftanlagen unmittelbar vor der Haustür bereitet den Bürgern Sorgen. Um ein Stimmungsbild zu bekommen, wurden Unterschriften gesammelt, die Christine Ebner in der jüngsten Gemeinderatssitzung an den Rathauschef übergab. „Mit derzeit mehr als 80 Unterschriften aus Staufen und Bulgenbach spiegelt dies die Meinung von knapp 80 Prozent der Haushalte wider“, so Ebner. In einem demokratischen Land sei es selbstverständlich, allen Anwohnern eine Stimme zu geben. „Gerade, wenn es um so persönlich einschneidende Projekte geht, wie das Vorranggebiet für Windkraftanlagen auf der Gemarkung Staufen und Brenden“, so die Sprecherin. Für die Unterzeichnenden seien die Vorrangflächen durch die zu erwartenden Emissionen wie Schall, Schatten und Infraschall ein unverhältnismäßig hoher Eingriff in ihr Lebensumfeld.

In dem Schreiben wurden alle Gemeinderäte zu einem Vor-Ort-Termin eingeladen, der mit einer Gemeinderatssitzung im Bürgerhaus Staufen kombiniert werden könnte. „Ein weiterer Wunsch gegenüber dem Gemeinderat ist die Nichtverpachtung der gemeindeeigenen Flächen innerhalb des Vorranggebietes und eine entsprechende Stellungnahme bei der zweiten Offenlage“, zitierte Ebner. Behringer könnte sich eine Infoveranstaltung vorstellen, an der auch der Projektierer teilnehmen müsste. „Wir haben keine Infos über den aktuellen Stand“, so der Rathauschef. „Wir bleiben aber in Kontakt“, versprach Behringer.