Die Bürgerinitiative Ödland lädt am Samstag, 18. Januar, um 19 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in die Rotmooshalle Herrischried ein. Anlass sei die Ausweisung von Flächen in der Gemeinde für Windkraftanlagen, heißt es in einer Mitteilung der Bürgerinitiative. Am Sonntag, 23. Februar, hat der Gemeinderat einen von der Bürgerinitiative angestrebten Bürgerentscheid angesetzt, in dem über die Teilnahme der Gemeinde an einem Flächenpool für Windkraftanlagen abgestimmt wird.
Die Hintergründe des Bürgerentscheids
Windkraftgegner, die sich in der Bürgerinitiative Ödland zusammengeschlossen haben, haben in einem Bürgerbegehren 347 Stimmen gegen eine Beteiligung der Gemeinde am Flächenpool gesammelt. Deshalb hat der Gemeinderat am 16. Dezember beschlossen, am 23. Februar einen Bürgerentscheid über diese Frage abzuhalten.
Die Bürgerinitiative nennt die Namen der Referenten nicht
„Unsere Veranstaltung richtet sich an alle“, zitiert die Bürgerinitiative in ihrer Mitteilung den ehemaligen Gemeinderat Bernd Kühnel, einen ihrer beiden Sprecher. Die Windkraftplanung sehe „Entscheidungen großer Tragweite“ und eine signifikante Veränderung des Wohnorts vor. Dies betreffe alle im Ort. Auf der Informationsveranstaltung am 18. Januar werde ein Jurist über rechtliche Aspekte, unter anderem der Verpachtung von Flächen referieren. Über Stromquellen und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen informiere ein Physiker, heißt es in der Mitteilung. Die Namen der beiden Referenten nennt die Bürgerinitiative nicht.

Die Sprecher der Bürgerinitiative Ödland weisen in ihrer Mitteilung darauf hin, dass die Herrischrieder vor einer entscheidenden Weichenstellung für die Zukunft ihres Wohnortes stünden. „Dies geht uns alle an und nicht nur einige wenige Flächeneigentümer“, wird Kühnel zitiert. Hinter der Bürgerinitiative stehen laut deren Mitteilung Eigentümer sowie Bürger. Als ihre „Gesichter“ bezeichnet die Bürgerinitiative in ihrer Mitteilung neben Kühnel auch Maikel Schmähling.
Bürgerinitiative: „Pachteinnahmen, die sich der Größenordnung von Jahresgehältern nähern“
Er gönne den Grundbesitzern und Landwirten „jeden Euro mehr“, er selbst werde allerdings stutzig, wenn jährliche Pachteinnahmen versprochen werden, die sich der Größenordnung von Jahresgehältern nähern, wird Schmähling in der Pressemitteilung zitiert. Was es damit auf sich habe und in welcher Verantwortung die Flächenbesitzer des Flächenpools stünden, darüber informiere in der Veranstaltung der auf Projektberatung und Umweltschutz spezialisierte Jurist.
In vielen Gesprächen mit der Bevölkerung sei in den vergangenen Monaten oft die Frage nach alternativen Stromquellen gefallen, aber auch, ob denn Naturschutz keine Rolle mehr spiele bei der Energiewende, erklärt Kühnel laut Mitteilung der Bürgerinitiative. Auch, welche Möglichkeiten eine kleine Gemeinde wie Herrischried zur Eigenstromproduktion habe. Dafür hätten die Veranstalter den zweiten Referenten geladen, der sich rund um das Thema Windkraft, alternative Stromquellen, Effizienz, Speicherung, Wirtschaftlichkeit, sowie Bürgerbeteiligung bei Windkraftanlagen auskenne.