Die Weißtanne war früher der Hauptbaum im Schwarzwald. Massive Abholzung hat jedoch dazu geführt, dass sie aus den Wäldern verschwunden ist. Die Grafschaft Hauenstein möchte dem nun entgegenwirken und hat in einer mehrtägigen Aktion rund 500 Setzlinge in einem unwegsamen Waldstück in Höchenschwand gepflanzt.

Am Freitag trafen sich einige ehemalige Einungsmeister der Grafschaft Hauenstein, darunter auch Ehrenbürger und Altbürgermeister Werner Rautenberg aus Höchenschwand, mit Redmann Gerhard Neugebauer und seinem Vorgänger, Ehrenredmann Heinrich Dold, mit der Höchenschwander Revierförsterin Elena Kummer an einer Waldfläche im „Schwemmwies“. Im Gepäck rund 500 Weißtannen- und Lärchensetzlinge. Diese sollen in dem teils unwegsamen Gelände bis einschließlich Montag gesetzt werden. Die Kosten werden von der Grafschaft Hauenstein übernommen.

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„Die Waldfläche im Schwemmwies zählt zu den Hauptschadensgebieten in Höchenschwand, was den Borkenkäfer betrifft. Die enormen Schäden haben sich in den vergangenen drei Jahren entwickelt. Die letzten Bäume haben wir erst in diesem Jahr abgefahren“, so Kummer. Sie habe deshalb gerne das Angebot der Einung Hauenstein angenommen, die die Setzlinge für diese Pflanzaktion gespendet habe und tatkräftig bei der Aufforstung mithelfe. Sie habe für die Aktion diesen Teil des Gemeindewaldes vorgeschlagen, weil hier ein stark frequentierter Wanderweg vorbeiführe. Die Wanderer könnten auf ihrem Weg die enormen Waldschäden und die Maßnahmen zur Wiederaufforstung sehen.

Die Einungsmeister der ehemaligen Grafschaft Hauenstein hätten es sich zur Aufgabe gemacht, die alten Weißtannenbestände wieder aufzuforsten.

Die Weißtanne sei früher der Hauptbaum des Schwarzwaldes gewesen, sagte Heinrich Dold. In früherer Zeit, als überall die Eisenwerke im Schwarzwald aufgekommen seien, wäre die Weißtanne zu Holzkohle verarbeitet worden, mit der die Hochöfen geheizt wurden. Die besseren Stämme seien nach Holland geflößt worden, wo sie für den Schiffsbau oder als Pfähle verwendet worden seien.

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„Der Raubbau hat dazu geführt, dass es im gesamten Schwarzwald keine Weißtannen mehr gegeben habe“, sagte Dold. Für die notwendige Aufforstung habe man damals überwiegend die schnell wachsende Fichte verwendet.

Nachdem durch den Klimawandel, Sturmschäden und die starken Verluste durch den Borkenkäfer immer mehr Fichten verschwunden seien, hätten es sich die Einungsmeister zum Ziel gesetzt, für die Wiederaufforstung ihrem Wappensymbol, der Hauensteiner Tanne, neue Aufmerksamkeit zu schenken und damit den Baum für die kommenden Generationen zu erhalten.

Nicht nur die Kosten für die Pflanzaktion werden aus der Kasse des Fördervereins der Grafschaft Hauenstein übernommen, im Frühjahr soll entlang des Wanderweges ein „Hauensteiner Ruhebänkle“ und eine Informationstafel aufgestellt werden.

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