Zu seiner ersten Einwohnerversammlung hatte Bürgermeister Sebastian Stiegeler in das Haus des Gastes eingeladen. Die gut besuchte Veranstaltung zeigte das Interesse der Bevölkerung. Unter dem Motto „was war, was geht, was kommt“ gab es bei der knapp dreistündigen Veranstaltung einen Überblick über aktuelle Sachstände und Fortschritte bei den Projekten der Gemeinde.
Breitband
In das Breitbandnetz investiert Höchenschwand fast sechs Millionen Euro. Nach der Firmeninsolvenz hätten die Anschlussarbeiten an den Backbone des Landkreises europaweit neu ausgeschrieben werden müssen. „Dadurch hinken wir im Zeitplan sicherlich ein halbes bis ein dreiviertel Jahr hinterher“, erläuterte Bürgermeister Sebastian Stiegeler. Seit drei Wochen wird wieder gearbeitet, derzeit am Abschnitt Oberweschnegg-Tiefenhäusern. Der Backbone des Landkreises werde zum Ende des Jahres fertig gestellt. Die ersten Ortsteile, die vermutlich im ersten Quartal 2023 angeschlossen werden, sind Strittberg und Amrigschwand.
Neue Baugebiete
Der Gemeinderat habe in den letzten zwei Jahren Optionen und Möglichkeiten diskutiert, sagte Stiegeler. Er stellte im Weiteren drei mögliche Baugebiete vor. Attlisberg Nordwest: Es könnten zehn bis 13 Bauplätze in einer Größe von 350 bis 1100 Quadratmeter entstehen. Der Aufstellungsbeschluss werde vermutlich in der Gemeinderatsitzung an diesem Montag gefasst, hieß es. Attlisberg Ost: Die angedachte Fläche liegt auf einem Teil des Recyclinghofes, der dafür zur Kläranlage verlegt werden müsste. Vorgespräche wurden geführt.
Es würden dann zwischen zehn und 17 Bauplätze zwischen 500 und 1200 Quadratmeter entstehen. Baugebiet „In der Bündt 8“ (Kapellenweg/Mattenweg Ende Hebelweg und Jägerwinkel): Hier sei die Herausforderungen, dass 2018 ein Biotop ausgewiesen wurde. Dies könne zwar grundsätzlich verlegt werden, sei aber ein entsprechend bürokratischer und teurer Aufwand, sagte der Rathauschef. Es könnten zwischen zehn und 16, eventuell sogar 21 Bauplätze in der Größe zwischen 400 und 1300 Quadratmeter entstehen.
Mit dem Aufstellen von Werbetafeln an der B 500 seien alle verfügbaren Flächen an regionale Firmen verkauft worden, hieß es. Es seien bereits Gespräche für die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen geführt, dies sei aber ein langwieriger Prozess.
Rathausareal Höchenschwand
Bis könne heute kein Planungsentwurf vorgelegt werden, da Pandemie sowie Kosten- und Finanzkrise mehrfach vieles ausbremsten, informierte Stiegeler in der Einwohnerversammlung. Es stünden mit dem „Kronenhof“, dem ehemaligen Hotel „Adenia“ und dem alten Rathaus 17.000 Quadratmeter zur Verfügung. Die Gemeinde sei seit 3,5 Jahren in Gesprächen mit einem Investor, der mehrfach den Gemeinderat mit Konzeptionen überzeugt hatte. Es solle eine neue Ortsmitte entstehen. Angedacht ist ein Geschäfts- und Ärztehaus sowie weiterer ebener Wohnraum. „Leider sind durch rechtliche Vorgaben, aber auch durch den Gebäudealtbestand, viele baurechtliche Abklärungen nötig“, sagte Bürgermeister Sebastian Stiegeler.
Der Gemeinderat habe beschlossen, dass die Gemeinde den Abriss des „Kronenhofes“ und des „Adenias“ selbst angehen werde. Es wurde beschlossen, das alte Rathaus abzureißen, da für das „Adenia“ und das „alte Rathaus“ Fördermittel aus der Stadtbauförderung (bis 60 Prozent) beantragt werden können. Die Ausschreibung für den Abriss erfolge noch diesen Monat, damit Arbeiten im Inneren noch im Winter durchgeführt werden könnten. „Wir werden mit betroffenen Vereinen Kontakt aufnehmen, um deren Unterbringung planen zu können“, versprach Bürgermeister Sebastian Stiegeler. Derzeit sind in dem Gebäude die Narrenzunft „Tannenzäpfle“, die Trachtenkapelle Höchenschwand und die Landfrauen vom Höchenschwanderberg untergebracht.