Höchenschwand Mit dem Antrag auf Zulassung einer automatisierten Poststation anstelle einer Universaldienstfiliale beschäftigte sich der Höchenschwander Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Aktuell betreibt die Deutsche Post eine kleine Postfiliale in Höchenschwand mit eingeschränkten Öffnungszeiten, sowie seit etwa einem Jahr eine sogenannte Poststation beim Rathaus, erläuterte Bürgermeister Sebastian Stiegeler zu Beginn der Beratungen. Stiegeler erinnerte daran, dass der Gemeinderat vor etwa eineinhalb Jahren über eine automatisierte Poststation diskutiert hatte. Bereits damals habe es große Bedenken gegeben, dass nach Aufstellung einer Poststation die Filiale geschlossen werde. Die anwesende Vertreterin der Post hatte das seinerzeit ausgeschlossen, allerdings mit der Einschränkung einer entsprechenden Änderung der gesetzlichen Vorgaben.

Diese habe es nun gegeben, so Bürgermeister Sebastian Stiegeler. Mit einem Schreiben vom 15.¦Juli war die Gemeinde von der Bundesnetzagentur informiert und zu einer Stellungnahme aufgefordert worden. Demnach sei festgestellt worden, dass für Kommunen in der Größe von Höchenschwand eine automatisierte Station ausreichend sei. „Uns hat die kurze Frist für die Stellungnahme verwundert. Und es hat auch verwundert, dass einige Passagen des Schreibens geschwärzt waren“, sagte der Rathauschef weiter. Das Schreiben der Post wurde in der Sitzung erörtert.

„In der Postfiliale werden nicht nur Briefe und Pakete abgegeben, sie ist auch ein sozialer Raum mit der Möglichkeit zu Gesprächen und Kontakten“, sagte Sebastian Stiegeler. „In unserer Gemeinde leben viele ältere Mitbürger. Zusätzlich haben wir in der Gemeinde zwei Kurkliniken, dort werden ebenfalls viele ältere Patienten behandelt. Gerade ältere Menschen haben Probleme mit der digitalen Technik einer automatisierten Poststation.“

Station beim Rathaus störanfällig

Nach den Erfahrungen der Verwaltung sei die Poststation störanfällig. In der Vergangenheit seien öfters Nutzer ins Rathaus gekommen, die sich beschwerten, weil die Station nicht funktionierte. „Ich glaube, gerade bei den älteren Menschen fehlt das Vertrauen in die Technik, weil die Benutzerfreundlichkeit der Poststation nicht gegeben ist“, schloss Sebastian Stiegeler daraus.

„Ich will mit dem Gemeinderat um unsere Filiale kämpfen, denn die nächste Postfiliale ist im Nachbarort Häusern“, versprach der Bürgermeister. Die Filiale in Häusern werde von der Gemeinde betrieben, wie lange sie Bestand hat, sei unklar. „Aus der Presse habe ich erfahren, dass in Breitnau die dortige Postfiliale ebenfalls von der Gemeinde betrieben werde.“ Da sie ein jährliches Defizit von 12.000 Euro erwirtschaftete, habe der Gemeinderat von Breitnau beschlossen, die Filiale aufzugeben. „Ich kenne zwar die Zahlen aus Häusern nicht. Sollte aber dort das Gleiche passieren, bliebe nur noch die Post in St.¦Blasien für unsere Bürger und Patienten“, so Stiegeler.