Lottstetten Der Lottstetter Gemeinderat hat das Einvernehmen zu einer Bauvoranfrage für ein Projekt an der Dientenbergstraße versagt. Vorausgegangen war eine kontroverse Diskussion, die den Gemeinderat gut vorbereitet zeigte.

Ein Investor plant auf einem neu zu schaffenden Grundstück unterhalb des Restaurants Bahnhof den Bau zwei Wohnhäuser mit jeweils drei Stockwerken. Bei einer Höhe von 13¦Metern sind die Längen mit 32¦Metern und 20¦Metern bei einer Breite von jeweils zwölf Metern vorgesehen. Um hierfür Platz zu schaffen, ist es notwendig, die alte Scheune abzubrechen. Das Vorhaben liegt im Bebauungsplan Hauptstraße, dieser sieht jedoch lediglich vor, Vergnügungsstätten zu zügeln. Mehr gibt dieser Bebauungsplan nicht vor, was heißt, dass sich die geplante Bebauung in die Umgebung einpassen muss.

Das ist, nach Meinung des Gemeinderats, nicht der Fall. „Die Gebäude sind zu groß und auf jeden Fall viel zu hoch“, stellte Matthias Dufner (CDU) fest. Auch Andreas Henes (Frei Wähler) hält die Planung für ungeeignet. „Wir wollen zwar eine Verdichtung innerorts, aber nicht zu jedem Preis“, sagte er. Silke Rizzo (CDU) kritisiert die Parkplatzsituation. „Wenn die Parkplätze für das Restaurant wegfallen, dann wird es dort ziemlich eng“, gab sie zu bedenken. Von der Hauptstraße aus wird das geplante Gebäude sehr wuchtig wirken und sich keinesfalls in die Umgebung einfügen, glaubte die große Mehrheit des Gemeinderats, der die Bauvoranfrage mit acht zu drei Stimmen ablehnte.

Ebenfalls eine Ablehnung gab es für die Fassadengestaltung, die Lidl bei seinem Non-Food-Markt plant. Die Räte waren verärgert, weil schon damit begonnen wurde, die Fassade zu streichen, bevor über den Bauantrag abgestimmt wurde. „Wenn das so realisiert wird, bekommt man den Eindruck eines Zirkuszeltes am Ortseingang“, beklagte Sandra Wipf (Freie Wähler). Neben der Fassade ist auch eine Überschreitung der Werbefläche vorgesehen. Anstatt der genehmigten zehn sind 45¦Quadratmeter vorgesehen. „Das ist das Erste, was bei der Einfahrt nach Lottstetten zu sehen ist und das ist nicht das, was ich mir vorstelle“, sagte Andreas Henes. Der Gemeinderat störte sich an der Farbgestaltung vor allem deshalb, weil der Bebauungsplan gedeckte Farben vorschreibt und grelle Farben ausschließt. Der Rat stimmte dem blauen Anstrich zu, versagten aber die gelben und roten Elemente.