Jestetten Im Rahmen der Erzählzeit ohne Grenzen las Isabell Lehn aus Ihrem Roman „Die Spielerin“ und zog dabei das Publikum in ihren Bann. Der gotische Saal im Alten Schulhaus in Jestetten war mit gut 70¦Besuchern besetzt. Bürgermeister Dominic Böhler begrüßte die Autorin und das Publikum und dankte dem Kulturkreis für die Organisation der Veranstaltung. Isabell Lehn berichtete über den Werdegang und den Aufbau des Buches, ihre Recherche über den realen Fall, der sich vor vielen Jahren, Ende der 1990er Jahre, in der Bankenwelt abspielte.

Eine spannende Geschichte um eine unscheinbare junge Frau, die A. heißt, aus Norddeutschland stammend. Nach einer Anstellung als Telefonistin nahm sie eine Stelle bei einer Bank in Zürich an. Keiner der Kollegen beachtet sie und so lernt sie mit der Zeit, die Personen der Bankenwelt zu lesen, die Machtgefüge kennen und sie kann ihre eigene Unscheinbarkeit für sich nutzen. Ohne dass die männlichen Kollegen wahrnahmen, was sie alles kann, steigt sie langsam auf und erhält weitere Kompetenzen.

Sie schiebt viele Millionen von einem Konto zum anderen, tätigt Offshore-Geschäfte (Geschäfte in Ländern mit geringer Finanzkontrolle) für Kunden und anderes. Sie ist als Frau eine Ausnahme, in diesen Kreisen agieren zu können. Sie lernt körperliche, ethische, rechtliche und auch Geschlechtergrenzen zu überwinden. Ohne den Erhalt ihrer unscheinbaren Fassade hätte sie nicht bestehen können. Kurz bevor sie auf das Abstellgleis gerät, wirbt sie ein ehemaliger Kunde ab, für sie zu arbeiten, er hatte ihr Potenzial erkannt und will es für sich nutzen. Letzten Endes wird sie eine Mitarbeiterin in den obersten Kreisen der kalabrischen Mafia, der ‚Ndrangheta. Selbst als sie vor Gericht steht, traut ihr immer noch niemand zu, diese schmutzigen Tricks angewendet zu haben.

Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Personen erzählt und trotz dieses Einblickes in das Buch durch Isabelle Lehn, ging keinerlei Spannung verloren und hat Lust gemacht, das Buch zur Hand zu nehmen. Viele Gäste kauften nach der Lesung „Die Spielerin“ bei den Vertretern der Buchhandlung Lebendig in Jestetten und ließen es von Isabell Lehn signieren. Eine tolle Veranstaltung, wie Bärbel Raffelsberger, Vorstandsmitglied des Kulturkreises, am Ende der Veranstaltung feststellte und Lehn für ihr Kommen dankte.