Wie das Jubiläum in Jestetten und Altenburg in diesem Jahr gefeiert werden soll, ist noch offen. Daher planen die Verantwortlichen, ein Team um Horst Weible für Jestetten sowie das Altenburger Team um Doris Johann, mehrgleisig und vor allem unter Vorbehalt.

Vor 50 Jähren zogen in Jestetten auch Römer (Hombergnarren) durch die Straßen.
Vor 50 Jähren zogen in Jestetten auch Römer (Hombergnarren) durch die Straßen. | Bild: Archiv Gemeinde Jestetten

Begonnen hat die Geschichte der beiden Dörfer im östlichen Landkreis ziemlich genau vor 1150 Jahren, als ein Adliger mit dem Namen Wolvene seine Güter in Altenburg dem Kloster Rheinau vermachte und dies in einem Dokument in „der Stadt Jestetten„ besiegelt wurde. Die in lateinischer Sprache verfasste Vertragsurkunde, die heute im Staatsachiv Zürich aufbewahrt wird, ist das älteste Dokument, in denen die beiden Ort genannt werden. Die urkundliche Ersterwähnung wird traditionell als eine Art Geburtsurkunde von Städten und Dörfern gesehen, obwohl sie meist deutlich älter sind. Im Fall von Altenburg und Jestetten ist das ganz sicher der Fall.

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Die Urkunde wurde ausgestellt im Jahr 871 „nach der Menschwerdung Gottes und im 29. Regierungsjahr König Ludwigs“. Gemeint ist Ludwig der Deutsche, ein Enkel von Karl dem Großen. Im Jahr 1971 organisierten die damals noch selbstständigen Gemeinden Altenburg und Jestetten jeweils ein großes Jubiläumsfest, in dessen Mittelpunkt sehr aufwendige Umzüge standen. An die 40 Gruppen stellten verschiedene Epochen der Geschichte dar – von Siedlern der Jungsteinzeit bis zu Schmugglern nach dem Ersten Weltkrieg.

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Das ist nun 50 Jahre her, und man begann vor über einem Jahr Pläne zumachen, auch das Jahr 1150 nach der Ersterwähnung zu feiern und durch verschiedene Veranstaltungen die Geschichte der beiden Ort in den Vordergrund zu rücken. Das Konzept sah vor, sowohl in Jestetten in der Kirchstraße als auch in Altenburg um den Dorfbrunnen ein Straßenfest zu organisieren, bei denen altes Handwerk gezeigt wird und auch anderweitig eine nostalgische Atmosphäre geschaffen werden soll – zum Beispiel, dass ein großes Tor am Eingang des Festgeländes errichtet wird, wie es früher aus besonderen Anlässen üblich war.

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Eine gemeinsame Veranstaltung beider Ortsteil in der Gemeindehalle Jestetten, in der die Geschichte der beiden Orte lebendig dargestellt werden soll, war bereits ist in der Planungsphase; aber dann kam die Corona-Krise, die nicht nur wegen der Kontaktbeschränkungen die Vorbereitung erschwert, sondern auch eine große Unsicherheit erzeugt, was 2021 möglich sein würde und was man aus Gründen des Gesundheitsschutzes besser nicht machen sollte. „Einerseits möchten wir das Jubiläumsjahr nicht einfach ausfallen lassen, aber anderseits auch auf keinen Fall einen Infektions-Hotspot schaffen“, so Horst Weibel.