Hubert Behringer war hin- und hergerissen, wie er sagt. Der Gedanke, bei der Bürgermeisterwahl in Klettgau anzutreten, hätte ihn schon lange beschäftig. Nachdem seine Familie ihre Unterstützung signalisiert habe, habe er sich schließlich entschlossen, anzutreten. Das sei rund eine Woche vor Ablauf der Bewerbungsfrist gewesen.
Mit dem Abholen der Unterlagen und dem Einholen der Unterstützer-Unterschriften hat es sich dann doch übers Wochenende gezogen, erklärt Hubert Behringer die Abgabe seiner Bewerbung eine knappe halbe Stunde vor Ablauf der Bewerbungsfrist am Montag, 14. Oktober. „Der Entschluss muss reiflich überlegt sein“, sagt der dritte Kandidat mit einem entschuldigenden Lächeln.
Und dieser Entschluss ist gefallen, weil der Betriebswirt und Geschäftsführer eines Busunternehmens seine Heimatgemeinde voranbringen möchte. „Die Gemeinde steht vor großen Herausforderungen. Ich bin motiviert, mich zu engagieren.“
Von 2004 bis 2019 wirkte er als Gemeinderat der Freien Wähler an der Gestaltung der Gemeinde mit, nach der Kommunalwahl im Juni kehrte er an den Ratstisch zurück. Bei der Bürgermeisterwahl tritt er aber als unabhängiger Bewerber an.
Das sind die Themen von Hubert Behringer
Seine Bewerbung bezeichnet Hubert Behringer als Herzensangelegenheit, seine Heimatgemeinde möchte er in vielen Bereichen voranbringen. Eine große Herausforderung sieht er in der Einführung der Ganztagsbetreuung an Grundschulen zum Schuljahr 2026/27. „Dafür brauchen wir ein gutes Konzept. Wir müssen uns jetzt Gedanken machen, wie wir das finanzieren“, macht Behringer deutlich.
Ein weiteres Augenmerk will er auf die bauliche Entwicklung legen. „Wir haben jetzt einige Bauplätze geschaffen, müssen aber mit Blick in die Zukunft weitere ausweisen.“ Außerdem möchte der 56-Jährige mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen, etwa mit einer Wohnraumförderung. Auch Gedankenspiele über neue Wohnformen seien notwendig.
Arbeitsplätze und Klimaschutz
Ein wichtiges Anliegen ist dem Geschäftsführer auch die Sicherung und Schaffung von wohnortnahen Arbeitsplätzen. Und Behringer will, dass die Gemeinde beim Klimaschutz eine Führungsrolle übernimmt. „Das Klimaschutzgesetz trifft uns alle. Die Gemeinde muss hier mit mehreren Maßnahmen als gutes Beispiel vorangehen.“ Besonders liegt dem Busunternehmer auch das Thema Mobilität am Herzen. „Es ist mir zu wenig zu sagen, dass auf dem Land auf jeden Fall jeder ein eigenes Auto braucht.“
Mit dem MVZ in Grießen und den vier dort praktizierenden Ärzten sieht der Bürgermeisterkandidat die Gemeinde gut aufgestellt. Allerdings werde die Sicherung der medizinisches Versorgung eine stetige und dauerhafte Aufgabe sein – vor allem mit Blick auf den Wettbewerb um Fachpersonal. Zudem möchte er die Ansiedlung von Fachärzten, wie Kinder- oder Frauenärzten, vorantreiben.
Bei all den großen Investitionen sei es laut Behringer aber auch wichtig, die Finanzen im Blick zu haben. „Es ist wichtig, dass wir investieren, wir brauchen aber auch stabile Finanzen“, begründet der 56-Jährige.
Den Bürger stärker einbinden
Bei all den anstehenden Aufgaben will der Erzinger im Falle einer Wahl auch die Bürger stärker mit einbinden. „Wir müssen mit dem Bürger kommunizieren und ihn in den Mittelpunkt stellen. Für ihn machen wir das schließlich alles.“
Das plant er für den Wahlkampf
Zuhören will er den Bürgern im Wahlkampf, den er als kurz und heftig bezeichnet. Denn neben einzelnen Veranstaltungen in den Ortsteilen plant er auch, von Haustür zu Haustür gehen. „Meine Mitarbeiter haben mir ihre Unterstützung zugesagt und werden einige meiner Aufgaben übernehmen“, erklärt Behringer, wie er seine Tätigkeit als Geschäftsführer und den Wahlkampf unter einen Hut bringen möchte.
Und welche Qualitäten bringt er als Bürgermeister mit? „Als Geschäftsführer muss man Führung zeigen und den Weg weisen. Aber auch einmal Kritik aushalten. Zudem muss man beharrlich bleiben“, zählt Behringer auf.
Bürgermeisterwahl in Klettgau
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