Zum ersten Mal konnten sich Kommunen und Städte bewerben, um 170 Delegationen aus aller Welt willkommen zu heißen. Mit dem deutschlandweiten Programm „170 Nationen – 170 inklusive Kommunen“ soll der Inklusionsgedanke langfristig verankert werden und der Sportsgeist über Landesgrenzen hinweg gefördert werden.
„Man kennt uns in Berlin als die Special Olympics vom Hochrhein. Jedoch weiß keiner ganz genau, wo das eigentlich liegt. Unser Ansinnen ist es, die Hochrheinschiene und den Klettgau bekannter zu machen, deshalb haben wir uns beworben“, erklärt der Vorsitzende des Fördervereins Special Olympics Hochrhein Bruno Schneider im Gespräch mit dieser Zeitung.
Sportler sind Mitglieder in vielen Vereinen
In der Bewerbung habe die Gemeinde den Schwerpunkt auf die gute Zusammenarbeit mit anderen Vereinen gelegt. „Unsere Sportler sind in vielen Vereinen aktiv: unter anderem in der Guggenmusik, beim DLRG, dem Turnverein und auch dem FC Geißlingen. Das ist der Weg zur Inklusion, den wir als positiven Aspekt in der Bewerbung hervorgehoben haben. Das Selbstwertgefühl dabei zu sein, ist das Größte“, sagt er.
Sollte der Klettgau als Gastgeberort ausgewählt werden, verbringt ein Nationenteam vorab der Weltspiele vier Tage im Klettgau. „Wir haben eine mögliche Delegationsgröße von 20 Personen angegeben, die wir in unserer Gemeinde begrüßen können. Natürlich gibt es auch Länder, die mit 200 Personen anreisen, aber das könnten wir im Klettgau nicht stemmen“, betont Schneider.
Mehr als 230 Bewerbungen aus Deutschland
Wie groß das Interesse von Kommunen und Städten war, zeigen die Zahlen: Mehr als 230 Bewerbungen sind deutschlandweit bei den Landesverbänden eingegangen, die im Anschluss vom Lokalen Organisationskomitee in Berlin besprochen werden. „Wir sind begeistert von der Reaktion auf das Programm. Die Kommunen werden Teil einer Riesenbewegung für mehr Mitwirkung und Engagement von Menschen mit Behinderung sein und Delegationen aus der ganzen Welt begrüßen“, äußert sich Christiane Krajewski, Präsidentin von Special Olympics Deutschland, in einer Pressemitteilung.
Bei den Weltspielen im kommenden Jahr in Berlin werden 7000 Athleten, 12.000 Familienmitglieder sowie 300.000 Zuschauer erwartet. Ob die Athleten vom Hochrhein sich ebenfalls in einigen Disziplinen für die Weltspiele qualifizieren werden, wird sich diesen Sommer bei den nationalen Spielen ebenfalls in Berlin entscheiden.
„Für Berlin haben wir einige Eisen im Feuer. Ich habe da drei bis vier Schwimmer im Kopf, die es zu den Weltspielen schaffen können“, freut sich Bruno Schneider, der ebenfalls Schwimmtrainer der Athleten mit Mehrfachbehinderung ist. Doch auch die Radfahrer, die Unified-Handballmannschaft und der Golfer haben laut Schneider die besten Chancen sich für die kommenden Weltspiele in Berlin zu qualifizieren.