Abschied und Heimreise (25. Juni)
„Am Sonntag ging es für uns früh raus, um die Heimreise anzutreten. Die Weltspiele waren ein wahnsinniges Erlebnis und gleichzeitig freuten sich alle, wieder zu Hause anzukommen.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Bruno Schneider am Sonntag von Berlin.
Abschlussfeier am Brandenburger Tor (24. Juni)
Der Förderverein-Special-Olympics-Hochrhein-Trainer berichtet über den letzten Tag inklusive Abschlussfeier der Weltspiele in Berlin: „Nachdem tollen Sieg von Sophie Kistenbrügger machten wir uns auf den Weg zum Brandenburger Tor. Dort erlebten wir viel Musik und tolle Vorführungen.“

Nach dem Einholen der Special Olympics Fahne sei diese an Italien übergeben worden, da in Turin die nächsten Winterspiele stattfinden sollen. „Nach dem Löschen der Olympischen Flamme gab es noch ein Feuerwerk zum Abschied.“

Sophie Kistenbrügger bringt Gold nach Hause
Nachdem Andreas Cafararo während des Wettkampf auf 200 Meter Freistil disqualifiziert wurde, weil er seine Bestzeit übertroffen hatte, hat es auch auf 100 Meter Freistil nicht für eine Medaille gereicht. „Er ist eine super Zeit geschwommen und belegte den fünften Platz. Die Konkurrenten waren sehr stark“, teilt Trainer Bruno Schneider mit.
Der Trainer weiter: „Unsere Handballer um Johannes Hämmerle erkämpften sich die Bronzemedaille. Sophie Kistenbrügger holte sich über fünf Kilometer Zeitfahren den siebten Platz.“ Dann aber habe sie während des zehn Kilometer Straßenrennens alle hinter sich gelassen und sich die Goldmedaille geholt.
Ein wenig Freizeit zwischendurch (22. und 23. Juni):
Am Donnerstag hatten ein paar der Hochrheiner ihren Freien Tag und konnten beim Gesundheitsprogramm einen Fitnesstest machen.
Die Handballer allerdings mussten gleich zwei Mal ran: „Die Gegner Ungarn und Dänemark waren ein wenig zu stark und sie verloren beide Spiele“, schreibt Bruno Schneider. Auch am Freitag verloren die Handballer, bringen aber in der höchsten Klasse die Bronzemedaille mit nach Hause.
Weil es am Freitag regnete, fielen die Radfahrwettkämpfe wortwörtlich ins Wasser und wurden auf Samstag und Sonntag verschoben – Zeit also, um das naturwissenschaftliche Museum zu besuchen.
Wegen Bestzeit im Finale bestraft (20. und 21. Juni):
Bruno Schneider, Trainer im Förderverein Special Olympics Hochrhein, meldet die Ergebnisse der Finale aus Berlin: Sophie Kistenbrügger belegte in der Disziplin fünf Kilometer Zeitfahren den 8. Platz. Die Handballer verloren ihr Gruppenspiel mit 23:28 gegen Ungarn.
Aufregung habe es um die Disqualifikation von Andreas Cafararo gegeben, teilt Schneider mit. „Er lieferte ein tolles Finale über 200 Meter Freistil ab. Weil er aber zu schnell war, wurde er disqualifiziert.“ Aber wie kann so etwas sein? „Die 200-Meter-Freistil-Schwimmer werden in zwei Gruppen eingeteilt: A bis 3.10 Minuten und B ab 3.10 Minuten. Andreas wurde schon vor Längerem für die Gruppe B gemeldet.“
„Nicht im Sinne der Athleten“
Seitdem habe Cafararo aber viel trainiert und jetzt die festgesetzte Zeit für Gruppe B mit 3.09 Minuten im Finale überschwommen. Diese Gruppen-Regel sei in Deutschland zum ersten Mal eingeführt worden.
Trainer Bruno Schneider kann das nicht nachvollziehen: „Die Regel ist nicht im Sinne der Athleten die an den Special Olympics teilnehmen. Sie verstehen nicht, warum sie wegen zu guter Leistung disqualifiziert werden.“ Wäre er sechs Hundertstel langsamer gewesen, dann hätte er Gold gewonnen.
Am Samstag schwimmt Cafararo das Finale im 100 Meter Freistil. Abends ehrte die parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) die Sportler für ihre Erfolge. Auch Bundestagsabgeordneter Felix Schreiner (CDU) sprach während des Abendessens in einer Pizzeria am Brandenburger Tor mit den Sportlern vom Hochrhein und wünschte weiter viel Erfolg.
Die Vorläufe und hoher Besuch (18. und 19. Juni):
Nach der Aufregung während der Eröffnungsfeier wird es nun langsam ernst für die Sportler des Fördervereins Special Olympics Hochrhein. Andreas Cafararo beispielsweise schwimmt 100 und 200 Meter Freistil an den Weltspielen.

Sein Trainer Bruno Schneider vermeldet: „Andy ist super drauf und hat schon tolle Ergebnisse erreicht. Beim ersten Vorlauf über 100 Meter hat er seine Meldezeit von 1.30 Minuten erreicht. Während des zweiten Vorlaufs ist er knapp fünf Sekunden schneller gewesen.“
Die Zeichen stehen gut
Über 200 Meter sei es noch besser gelaufen. „Beim ersten Lauf hat er sich um 15 Sekunden gegenüber der Meldezeit von 3.31 Minuten verbessert. Im zweiten Vorlauf sogar noch mal um vier Sekunden. Wahnsinn!“ Die Spannung steige jetzt immer weiter, denn schon in wenigen Tagen gehe es um die heiß begehrten Medaillen. „Drückt uns bitte alle Daumen dir ihr habt“, schreibt Schneider.
Auch bei Radfahrerin Sophie Kistenbrügger läuft es rund. Sie hat ihre Zeit aus dem vergangenen Jahr auf fünf Kilometern Zeitfahren von 9.12 Minuten auf 8.25 Minuten verbessert.
Ein besondere Erlebnis war der Besuch von Prinzessin Norberta (Nora) Elisabeth Maria Assunta Josefine Georgine von und zu Liechtenstein. Sie hat die Delegation aus Liechtenstein und die Sportler des Fördervereins Special Olympics Hochrhein begrüßt.
Eröffnungsfeier mit dem Bundeskanzler (17. Juni):
In Berlin herrschte am Wochenende Ausnahmezustand. „Nach dem zweiten Training am Vormittag strand am Samstag die Eröffnungsfeier auf dem Programm“, teilt Trainer Bruno Schneider mit. Die Spannung sei von Minute zu Minute gestiegen.

Und dann der Höhepunkt: Vor dem Einmarsch in das Olympiastadion Berlin besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz die deutsche Delegation.
„Nach dem Händeschütteln und einem gemeinsamen Foto ging es dann gleich weiter, denn der ehemalige Basketballer Dirk Nowitzki hat uns auch noch besucht“, kann es Schneider kaum fassen. „Er war ganz nah bei uns und wir freuten uns über seinen Besuch.“

Dann ging es los. Die Delegation machte sich auf den Weg ins Olympiastadion. „Der Einmarsch unter tosendem Applaus vor über 50.000 Zuschauer war eindrucksvoll und aufregend zugleich. Ein wahnsinniges Gefühl dabei zu sein!“ Verlassen haben die Sportler das Stadion nach dem Programm mit entzündeter Fackel und Musik.
Besuch im Bundestag vor dem ersten Training (16. Juni):
Auf Einladung der parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) durfte das Special-Olympics-Hochrhein-Team am Freitag den Bundestag besuchen. Die Politikerin habe die Sportler allerdings krankheitsbedingt nicht persönlich in Empfang nehmen können.

Trainer Bruno Schneider: „Es war zwar sehr kurzfristig, aber trotzdem konnte die gesamte Nationalmannschaft der Schwimmer an der Besichtigung teilnehmen.“ Nach der Führung und dem Rundgang durch die Kuppel, ging es zurück ins Hotel. „Dort haben wir uns umzogen und die Schwimmsachen für das erste Training gepackt“, teilt Bruno Schneider mit.
Nach dem knapp zweistündigen Training sei das Team vom Hochrhein nach dem Abendessen und einer kurzen Besprechung dann glücklich und zufrieden in das Bett gefallen.
Die Anreise und der erste Tag (14. und 15. Juni):
Bruno Schneider, Trainer im Förderverein Special Olympics Hochrhein, steht am Donnerstag, 15. Juni, um 8.30 Uhr auf dem noch unbelebten Alexanderplatz in Berlin: „Unsere Sportler dürfen heute ausschlafen. Frühstück gibt es erst um 9 Uhr.“ Wegen der langen Anreise am Tag zuvor seien noch alle erschöpft.

Die Nacht von Dienstag, 13. Juni, sei kurz gewesen. „Wir sind am Mittwoch schon um 5.15 Uhr mit dem Zug losgefahren“, sagt Schneider am Telefon. Im Friedrichstadt-Palast Berlin habe dann ein Empfang mit Begrüßung und einer ersten Vorführung stattgefunden.
Trotz der langen Fahrt sei die Stimmung im Team super. „Alle sind gut drauf und freuen sich auf die nächsten Tage.“ Selbst unter der Berliner Bevölkerung sei die Vorfreude zu spüren – als das Team vom Hochrhein am Mittwoch durch die Straßen lief, habe es Applaus von Passanten gegeben.
Das erste Mal als Trainer mit dabei
Aber auch Aufregung mische mit, weiß Trainer Bruno Schneider: „Das ist allerdings positiver Stress, der die Stimmung steigen lässt.“ Für ihn und sein Team seien die Weltspiele in Berlin das größte Ereignis seit Jahren. „Auch für mich ist das hier Neuland. Ich bin das erste Mal als Trainer bei Weltspielen mit dabei. Ich bin gespannt wie wir bei den Wettkämpfen abschneiden.“

Am heutigen Donnerstag, 15. Juni, sei neben dem Eintreffen der internationalen Teams die Besichtigung des Humboldt Forums geplant. „Danach werden wir uns weitere Sehenswürdigkeiten in Berlin ansehen“, so Schneider. Der Donnerstag sei noch frei für solche Aktivitäten. „Am Freitag starten dann die Trainings, am Samstag ist die Eröffnungsfeier im Olympiastadion Berlin und am Sonntag finden die Vorläufe statt.“