Polizei und DRK ziehen ein positives Fazit vom ersten Tag der Bauern-Protestwoche im Landkreis Waldshut. Auch der Öffentliche Personennahverkehr sei am Montag glimpflich davon gekommen.

Wie viele Landwirte waren am Montag im Landkreis Waldshut unterwegs?

Landwirte mit rund 1300 Fahrzeugen waren laut Schätzungen der Polizei am Montag rund um die beiden Protestveranstaltungen im Landkreis auf den Straßen. Mit dem Traktorkorso auf der B34 zwischen Bad Säckingen und Rheinfelden waren in der Spitze bis zu 400 Fahrzeuge unterwegs, teilt Johannes Saiger, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Freiburg, auf Nachfrage mit. Bei der Kundgebung in Wutöschingen zählte die Polizei in der Spitze bis zu 900 Fahrzeuge und 1200 Teilnehmer.

Schon wenige Minuten nachdem die ersten Bauern auf ihren Traktoren den Obi-Kreisel in Waldshut erreicht haben, sperrt ein Fahrzeug der ...
Schon wenige Minuten nachdem die ersten Bauern auf ihren Traktoren den Obi-Kreisel in Waldshut erreicht haben, sperrt ein Fahrzeug der Polizei den Kreisel, so dass die Bauern in Richtung Tiengen weiterfahren müssen und den Kreisel nicht mehr blockieren können. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

Wie lautet das Fazit der Polizei?

„Zu besonderen Vorkommnissen ist es bei beiden Veranstaltungen nicht gekommen“, so Saiger weiter. Allerdings sei der Verkehr durch die teilweise nur schritttempofahrenden Traktoren massiv beeinträchtigt worden. „Die Veranstaltungen haben teilweise massive Verkehrsbehinderungen nach sich gezogen“, erläutert der Sprecher. Die Polizei war seit den frühen Morgenstunden bis etwa 16 Uhr im Einsatz gewesen, die genaue Zahl konnte Saiger am späten Montagnachmittag noch nicht beziffern.

Dabei hatten die Einsatzkräfte den gesamten Landkreis im Blick, den Haupteinsatzschwerpunkt bildeten aber die Bereiche Bad Säckingen/Rheinfelden und Horheim. „Es lief aber alles im rechtlichen Rahmen und geordnet ab.“

Wie viele Landwirte waren insgesamt unterwegs?

Die beiden angemeldeten Protestveranstaltungen im Landkreis Waldshut zählten laut Saiger zu den numerisch stärksten Veranstaltungen im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg, zu dem die Landkreise Waldshut, Lörrach, Breisgau-Hochschwarzwald und der Stadtkreis Freiburg gehören. Bei den Versammlungen in den vier Kreisen wurden 3500 Fahrzeuge und 4000 Teilnehmer gezählt.

Wie war die Lage im Landkreis Lörrach?

Im Landkreis Lörrach bewegten sich laut Polizei in der Spitze mehr als 600 Fahrzeuge bei unterschiedlichen Versammlungen. Bei einem Auffahrunfall eines Verkehrsteilnehmers auf das polizeiliche Schlussfahrzeug eines Aufzuges im Bereich Zell im Wiesental wurden zwei Polizeibeamte leicht verletzt. Ansonsten sei es zu keinen besonderen Vorkommnissen gekommen.

Kam es zu Behinderungen des Rettungsdienstes?

Ein positives Fazit zieht auch die Integrierte Leitstelle des DRK-Kreisverbands Waldshut. „Zu den Notfällen, zu denen wir mussten, sind wir immer gut durchgekommen“, berichtet Stefanie Möller, Sprecherin des DRK-Kreisverbands, auf Anfrage. Es habe bei den Einsatzfahrten keine Behinderungen der Retter gegeben. Gleichwohl standen die Einsatzfahrzeuge, die ohne Signal unterwegs waren, wie die anderen Verkehrsteilnehmer an manchen Stellen im Stau.

Wie wirkte sich der Protest auf den ÖPNV aus?

Auch der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist trotz der Traktor-Korsos im Großen und Ganzen glimpflich davon gekommen, wie Lothar Probst, Geschäftsführer des Waldshuter Tarifverbunds auf Nachfrage mitteilt. Von der Schiene seien ihm keine Störungen bekannt. „Vereinzelt sind Busse im Stau gestanden und etwas später dran gewesen – besonders im Bereich des Gewerbegebiets Kaitle in Waldshut-Tiengen“, sagt Probst. Busse in Richtung Waldshut seien im Stau gestanden. Sein Fazit: Im Großen und Ganzen ist alles ordentlich gelaufen.

Wie geht der Bauernprotest weiter?

Im Landkreis Waldshut sind zur bundesweiten Aktionswoche bis 12. Januar zahlreiche Aktionen geplant. Informationen und aktuelle Entwicklungen bündeln wir in diesem Artikel.