Die einen sammeln gerne Gegenstände auf, die anderen haben daran gar kein Interesse: Im Basler Zoo leben 17 Königspinguine zusammen mit 9 Eselspinguinen. Typisch für den Zolli-Winter ist der Pinguin-Spaziergang. „Die Königspinguine und die Eselspinguine laufen jetzt täglich um 11 Uhr über die Brücke vom Vivarium zur Außenanlage", teilt der Zoo mit.

Königspinguine.
Königspinguine. | Bild: Zoo Basel (Torben Weber)

Die Besucher können die Tiere dabei aus nächster Nähe erleben. Und auch die unterschiedlichen Verhaltensweisen der beiden Arten beim Freigang beobachten.

Neugierige Eselspinguine

„Eselspinguine sind sehr neugierig und nehmen mit ihren Schnäbeln Steine, Äste, Laub und andere Gegenstände auf, die ihr Interesse wecken. Die ‘Funde‘ tragen sie stolz umher“, so informieren die Mitarbeiter des Zoos. Darum ist der Spaziergang für die Tiere auch nicht ungefährlich: „Leider verschlucken sie diese manchmal auch, was ihre Gesundheit gefährden kann.“

Eselspinguine interessieren sich für auf dem Boden liegende Gegenstände.
Eselspinguine interessieren sich für auf dem Boden liegende Gegenstände. | Bild: Zoo Basel (Torben Weber)

Aus diesem Grund dürfen die Eselspinguine im Zoo erst dann mit auf die Außenanlage, wenn nicht mehr so viel Laub an den Bäumen und die Außenanlage frei von vermeintlich interessanten, aber für sie gefährlichen Gegenständen ist.

Steinchen als Brutgeschenke

„Das Interesse an Gegenständen hat mit dem Brutverhalten der Eselspinguine zu tun“, heißt es in einer Mitteilung des Zoos. In der Natur brüten Eselspinguine und Königspinguine auf den subantarktischen Inseln. Dort gebe es keine Bäume, keine Sträucher, davor umso mehr Steine. „Das Nest der Eselspinguine besteht ausschließlich aus Steinen. Während der Brutzeit tragen sie mit großer Leidenschaft Steinchen umher und übergeben sie dem Partner als Brutgeschenk“, informiert der Zoo.

Eselspinguine (vorne) sind kleiner als Königspinguine (hinten).
Eselspinguine (vorne) sind kleiner als Königspinguine (hinten). | Bild: Zoo Basel (Torben Weber)

Im Gegensatz dazu bauen Königspinguine keine Nester, sondern brüten ihr Ei auf den Füßen aus. Ihr Interesse an Gegenständen, die auf dem Boden liegen, sei nur äußerst gering.

Königspinguine.
Königspinguine. | Bild: Zoo Basel (Torben Weber)

Die Temperaturen sind entscheidend

„Erst wenn die Temperaturen im Herbst um 11 Uhr unter 10 Grad fallen, spazieren die Pinguine von der gekühlten Innenanlage auf die Außenanlage„, informiert der Zolli in einer Mitteilung.

Pinguinspaziergang im Zoo Basel Video: Zoo Basel

An warmen Tagen wäre der Spaziergang für die Vögel dagegen ein mühsames Unterfangen: „Ihr dicht anliegendes Federkleid und die dicke Speckschicht unter der Haut schützen sie an Land und im Wasser hervorragend vor Kälte. Während des Laufens erzeugen sie Eigenwärme, auch das hält sie bei Kälte warm. Bei warmem Wetter könnten sie während des Laufens ihre Eigenwärme nicht mehr abgeben, was zu gesundheitlichen Schäden führen kann“, lautet die Erklärung.