In der Nacht zum Dienstag kam es im Klinikum Hochrhein in Waldshut zu einem gut zweistündigen Stromausfall. Operiert wurde zu diesem Zeitpunkt niemand, gleichwohl waren etliche lebenserhaltende Geräte im Einsatz und auf der Intensivstation wurden Patienten elektronisch überwacht.

Der Strom aus dem Keller

Aber selbst wenn eine Operation gelaufen wäre, hätten die Ärzte davon nichts mitbekommen und für den Patienten wäre der Stromausfall ebenfalls ohne Folgen geblieben. Dafür sorgen die beiden Notstromaggregate und Batterien im Keller des Klinikums.

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In der Nacht von Montag auf Dienstag war es laut den Stadtwerken Waldshut-Tiengen gegen 2.25 Uhr zu einem Stromausfall in den Ortsteilen Eschbach, Gaiß, Waldkirch und Oberalpfen gekommen – vermutlich durch einen Blitzeinschlag.

Zwei Stunden weg vom Netz

Zeitgleich sorgte ein Kabeldefekt, wohl ausgelöst durch eine Kettenreaktion, für einen Stromausfall im Waldshuter Krankenhaus sowie dem angeschlossenen Ärztehaus.

Die Ortsteile hätten gegen 3 Uhr, das Klinikum gegen 4.45 Uhr wieder mit Strom versorgt werden können, so die Stadtwerke in einer Mitteilung.

Zwei Stromkreisläufe sorgen für Sicherheit

Im Waldshuter Krankenhaus, das inzwischen unter dem Namen Klinikum Hochrhein firmiert, fließen zwei voneinander unabhängige Stromkreisläufe. Das eine Netz sorgt beispielsweise für Licht auf den Gängen und in den Zimmern sowie für Strom in der Küche – normaler Strom sozusagen.

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Das zweite Netz wird ebenfalls von außen mit Strom gespeist, ist aber zusätzlich an Notstromaggregate und Batterien angeschlossen. Sie springen bei Stromschwankungen ein oder wenn der Strom ganz ausfällt. So wie in der Nacht zum Dienstag.

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An diesem Netz hängen unter anderem alle Geräte, die das Leben der Patienten sichern wie Beamtmungsgeräte sowie die Stromversorgung in den Operationssälen und der Serverraum, erklärt Klinik-Geschäftsführer Hans-Peter Schlaudt auf Nachfrage unserer Zeitung. Aber wie weiß das Klinikpersonal, aus welcher Steckdose welcher Strom kommt? Ganz einfach, erklärt Schlaudt, die Steckdosen haben unterschiedliche Farben.

Monatliche Überprüfung

Und wenn, wie jetzt geschehen, der Stromfluss aus dem Netz in das Krankenhaus unterbrochen ist, dann stehen im Keller zwei Notstromaggregate bereit. Das eine erzeugt nach Auskunft des Klinikums eine Spannung von 550 Kilovolt, das andere 220 Kilovolt. Beide Geräte würden monatlich geprüft und dabei auch jeweils einem Testlauf unterzogen, so das Klinikum.