„Wetten, dass auf der Hochrheinbahn auch nach 2027 nicht alles anders wird?“ So lautet das frustrierte Fazit, das der frühere Kreisrat Josef Klein aus Rickenbach am Ende einer enervierenden „DB-Abenteuerreise“ – wie er es bezeichnet – zieht. In einem offenen Brief nimmt der Waldshuter Landrat Martin Kistler nun diese Wette an.

Worum geht es eigentlich?

Josef Klein.
Josef Klein. | Bild: Alexander Jaser

In einem Leserbrief hatte sich Klein über die berüchtigten Missstände auf der Hochrheinstrecke ausgelassen. Konkret bezieht Klein sich auf einen Zwischenfall am 24. Juni. Von 17 bis 22.30 Uhr ging zwischen Waldshut und Basel fast nichts mehr, da eine Regionalbahn mit Bremsschaden die Strecke blockiert hatte. Züge fielen reihenweise aus, die wenigen fahrenden Züge hatten zum Teil eine Verspätung von bis zu zwei Stunden. Auch Klein war von diesen Problemen betroffen und am Bahnhof in Basel gestrandet, wie er schreibt.

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Erst Tage zuvor war die Hochrheinstrecke zur schlechtesten in ganz Baden-Württemberg gekürt worden. Mit all den Erlebnissen und Erfahrungen im Gepäck, ringen ihm die Hoffnungen und der Optimismus, den die Politiker und auch Landrat Kistler an die bevorstehende Elektrifizierung knüpfen, „immer nur ein müdes Grinsen“ ab, so Klein. Denn dass ab 2027 alles besser werde, sei schwer vorstellbar.

Landrat: „Wette, dass Bahnfahren besser wird“

Martin Kistler, Landrat Kreis Waldshut
Martin Kistler, Landrat Kreis Waldshut | Bild: Edinger, Gerald

Das sieht Landrat Kistler freilich ganz anders, wie er in einem Antwortschreiben an Klein betont, das uns vorliegt: „Es wird mit der Elektrifizierung ab Dezember 2027 besser, denn dafür haben wir die letzten Jahre im Landratsamt und Kreistag gekämpft.“

Auf der Strecke werden Elektro-Züge verkehren, die Bahnsteige entlang der Linie werden barrierefrei, der Fahrplan werde erweitert und zusätzliche Weichen eingebaut, um im Störfall einen Wechselbetrieb zu ermöglichen. Auch würden Signaltechnik erneuert und „teilweise neues Rollmaterial eingesetzt“, so Kistler.

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Vor der Verbesserung müssen Bahnkunden mit Einschränkungen rechnen

Allerdings müssten die Bahnkunden bis dahin durchaus noch einige Hindernisse in Kauf nehmen: „Dann nämlich, wenn während der Bauphasen Schienenersatzverkehr mit Bussen notwendig sein wird“, so Kistler.

Nichtsdestotrotz sei er bereits jetzt so zuversichtlich, dass er gerne eine Wette eingehe, „dass Bahnfahren auf der Hochrheinstrecke angenehmer, pünktlicher – kurzum: besser wird“, so Landrat.

Und wie es sich für eine Wette gehört: Ein Wetteinsatz bleibt der Landrat auch nicht schuldig. Er stellt Klein ein Deutschlandticket für zwei Monate in Aussicht.

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