Impfwillige mussten am Mittwoch, 5. Mai, im Kreisimpfzentrum in Lörrach bis zu zwei Stunden auf ihren Impftermin warten. Wie das Landratsamt am Donnerstag mittelt, läuft derzeit die Ursachenforschung für die Verzögerungen.

Warum kam es zu den langen Wartezeiten?

Laut Mitteilung wurden an diesem Tag statt der geplanten 1200 Personen rund 1500 Personen geimpft. Dazu schreibt das Landratsamt: „Auch die über 300 zusätzlichen Personen konnten zwar einen gültigen Termin nachweisen, diese Termine waren jedoch weder über die Terminplattform noch direkt durch das Impfzentrum zur Verfügung gestellt worden.“ Das Impfzentrum hatte keine Kenntnis über diese Termine.

Warum wurden mehr Termine vergeben?

„Wir können zum jetzigen Zeitpunkt weder sagen, woher diese Termine kommen, noch weshalb wir davon keine Kenntnis hatten. Hinzu kommt, dass Terminbuchungen in dieser Höhe im Impfterminservice gar nicht zur Verfügung stehe“, sagt Daniel Dröschel, einer der beiden Leiter des Kreisimpfzentrums Lörrach.

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Dieser Umstand habe die Kapazitätsgrenzen des KIZ gesprengt und zu diesen massiven Wartezeiten geführt. Die Verantwortlichen des KIZ hätten bereits mit dem Sozialministerium Kontakt aufgenommen, das für die zentrale Terminvergabe verantwortlich ist. „Wir erhoffen uns dadurch Aufklärung in dieser Sache. Auch von anderen Impfzentren liegen uns Berichte über solche Beobachtungen vor“, so Daniel Dröschel weiter. Eine Antwort des Sozialministeriums steht derzeit noch aus.

Auch im Nachbarlandkreis Waldshut kam es bei einem Impftermin Anfang April zu längeren Wartezeiten. Die Ursache war ein Fehler bei der Online-Terminvergabe.

Wie wurde auf den Andrang reagiert?

„Wir bedauern die Verzögerungen sehr und verstehen auch den Frust, den diese Situation selbstverständlich hervorruft. Wir haben versucht, mit verschiedenen Sofortmaßnahmen und den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, diese Situation zu entschärfen.“

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So sei umgehend weiteres Personal abgerufen und zusätzliche Security akquiriert worden. Weitere Impfbereiche wurden in den Umkleidekabinen der Mitarbeitenden eingerichtet. Ebenso sei der Pausenraum in ein autarkes Impfcenter umorganisiert worden, in dem mit der Ausrüstung des Mobilen Impfteams der komplette Prozess von Administration, Aufklärung und Impfung für die Zweitimpfungen durchgeführt werden konnte. Der Anmeldeprozess sei laut Mitteilung unbürokratisch beschleunigt worden, die Daten werden digital nacherfasst.

Kann es zu weiteren Verzögerungen kommen?

Aufgrund der derzeit noch nicht abschließend geklärten Terminsituation kann es laut Einschätzung des Impfteams auch in den kommenden Tagen erneut zu Verzögerungen kommen. Da Daten zu den zusätzlichen Impfterminen im Kreisimpfzentrum nicht vorliegen, sei es bisher auch nicht möglich, nachzusteuern und beispielsweise Personen gezielt zu kontaktieren.

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Werden jetzt Termine abgesagt?

Dazu sagt der Leiter des Impfzentrums Daniel Dröschel: „Klar ist aber, dass wir dennoch keine Termine absagen und allen Personen, die diese Woche mit gebuchten Impftermin kommen, noch am selben Tag ein Impfangebot machen“, betont er. Wichtig sei jedoch, maximal fünf Minuten vor dem gebuchten Termin zu erscheinen. Die Impfstoffversorgung für alle bestehenden Termine sei gesichert.

Wie ist aktuell die Situation im Kreisimpfzentrum?

Die Lage scheint aktuell (6. Mai, Stand 11.30 Uhr) „etwas entspannter zu sein als am Vortag“, schreibt das Landratsamt. Dennoch sei auch heute ebenfalls mit Wartezeiten im Impfzentrum zu rechnen.

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