Bei Elektrifizierung und Ausbau der Hochrheinbahn beginnt jetzt die Öffentlichkeitsbeteiligung. Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann persönlich gibt dafür am Montag, 15. Juni, in Waldshut-Tiengen den Startschuss. Dadurch unterstreicht er, welchen Stellenwert er und sein Haus dem Projekt zumessen. Am selben und am darauffolgenden Tag können sich Interessierte auf einem neu eingerichteten Informationsportal in einem Live-Stream über die Planungen informieren.
Halbstundentakt und drei weitere Haltepunkte
Etwa ein Drittel der Strecke zwischen Basel und Konstanz wurde in den vergangenen Jahren bereits elektrifiziert. Nun soll auch der 75 Kilometer lange Abschnitt zwischen Basel Badischer Bahnhof und Erzingen nicht nur mit einer Oberleitung ausgestattet, sondern auch erweitert werden.

Unter anderem ist die Errichtung von drei zusätzlichen Haltepunkten in Waldshut-West, Bad Säckingen-Wallbach und Rheinfelden-Warmbach vorgesehen, alle anderen Haltepunkte sollen modernisiert werden. Ziel ist unter anderem die Verkürzung der Fahrzeiten und die Ermöglichung eines Halbstundentakts. Die Deutsche Bahn veranschlagt die Höhe der dafür notwendigen Investitionen auf 290 Millionen Euro (Preisstand 2018).
„Aus Sicht des Landes ist eine Fertigstellung des Projektes bis Ende 2025 wünschenswert“, schreibt das Ministerium auf seiner Homepage. Es weist aber auch darauf hin, dass insbesondere im Planrechtsverfahren der zeitliche Fortschritt nur sehr begrenzt von den Projektpartnern beeinflussbar sei. Dies zielt auf mögliche Einwendungen oder gar rechtliche Schritte Dritter ab.
Derzeit wird die Ausschreibung der Entwurfs- und Genehmigungsplanung vorbereitet. Die Unterlagen für das Plangenehmigungsverfahren sollen im Dezember beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht werden.
Beteiligung der Öffentlichkeit
Mit der Veranstaltung am 15. Juni, an der neben Minister Hermann auch der Waldshuter Landrat Martin Kistler, die Lörracher Landrätin Marion Dammann, der baselstädtische Regierungsrat Hans-Peter Wessels und Markus Demmler, Leiter Großprojekte der DB Netz AG, teilnehmen, soll das Startzeichen für die Öffentlichkeitsbeteiligung gegeben werden. Wegen der Corona-Gefahr setzen die Projektpartner dabei stark auf digitale Formate.
Am 5. Juni stellte die Deutsche Bahn eine Website zur Hochrheinbahn (www.die-hochrheinbahn.com) online. Dort will sie in den nächsten Jahren Informationen zum Projekt veröffentlichen. Zunächst sollen über diese Homepage zwei Infoveranstaltungen mit lokalen Schwerpunkten für den Landkreis Waldshut beziehungsweise den Landkreis Lörrach und den Kanton Basel-Stadt gestreamt werden: Am 15. Juni geht es um den Abschnitt Brennet-Erzingen, am 16. Juni um den Abschnitt Basel–Schwörstadt. Es nehmen teil das Projektteam der DB Netz AG sowie am ersten Termin der Waldshuter Landrat Kistler, am zweiten Termin die Lörracher Landrätin Dammann zusammen mit Alain Groff vom Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt. Im Anschluss an ihre Ausführungen gibt es eine Fragerunde für Bürger.