Bislang waren festinstallierte Blitzer im Kreis Waldshut kein Thema – doch das ändert sich nun.

Wo sind die Radarfallen installiert?

Mit zwei fest installierten Geschwindigkeitsmessern macht die Stadt Bad Säckingen nun Jagd auf Raser. In den vergangenen Tagen wurden die beiden Radar-Säulen in der Schaffhauser Straße und der Waldshuter Straße installiert.

Allerdings fehlt noch das Innenleben, wie Uwe Böhler Fachbereichsleiter im Bad Säckinger Ordnungsamt mitteilt. Die eigentliche Messtechnik werde erst im Laufe des Oktober installiert.

Ab wann wird geblitzt?

„Das kann ich im Moment noch nicht sagen“, so Böhler. Und selbst wenn er das genaue Datum schon wüsste, würde er es nur ungern verraten. Denn bis zu diesem Tag gäbe es ja quasi einen Freibrief für Raser.

Bei der evangelischen Kirche – beim Kindergarten St. Gallus – steht eine zweit Radarsäule.
Bei der evangelischen Kirche – beim Kindergarten St. Gallus – steht eine zweit Radarsäule. | Bild: Linke, Frank

Auch wenn derzeit noch nicht geblitzt wird, erfüllen die beiden Säulen schon jetzt ihren Zweck. ‚Es geht ja um die Verkehrssicherheit und nicht ums Geldverdienen‘, meint Böhler. Und allein durch die Existenz der Säulen werde langsamer gefahren.

Ein Blitzer steht beim Kindergarten

Standort des Blitzers beim Kindergarten St. Gallus in der Waldshuter Straße.
Standort des Blitzers beim Kindergarten St. Gallus in der Waldshuter Straße. | Bild: Maptiler, OSM

Und das ist vor allem bei der Säule in der Waldshuter Straße wichtig. Hier steht die Messeinheit direkt vor dem Kindergarten St. Gallus – im 30-Kilometer-Bereich.

Ein Blitzer steht an der B34

Standort des Blitzers an der B34 in Bad Säckingen.
Standort des Blitzers an der B34 in Bad Säckingen. | Bild: Maptiler, OSM

Die zweite Säule überwacht den Verkehr auf der B34 – in Höhe des Raiffeisen-Centers und der Würth-Filiale. Hier gilt Tempo 50.

Warum wird nur an einer Säule geblitzt?

Für beide Säulen wird es übrigens nur ein gemeinsames Messgerät geben. Es wird also entweder in der Waldshuter Straße oder der Schaffhauser Straße seinen Dienst tun. Oder auch an keinen der beiden Stellen, denn das Messgerät kann auch mobil an einem ganz anderen Ort eingesetzt werden. Sogar in Herrischried, Rickenbach oder Murg – denn diese Gemeinden gehören auch zur Verwaltungsgemeinschaft Bad Säckingen.

Kosten sollen sich schnell einspielen

„Das Messgerät kann auch an Ampeln eingesetzt werden, um Rot-Sünder zu ahnden“, beschreibt Böhler die Vielseitigkeit des neuen Geräts, dass sich die Stadt 162.000 Euro kosten lässt. Geld, das übrigens schnell eingespielt sein sollte: Die Stadt rechnet mit Einnahmen von 224.000 Euro pro Jahr.

Der stationäre Blitzer an der B34, Höhe Raiffeisen, überwacht hier Tempo 50. Sein Zwilling steht in der Waldshuter Straße in einer ...
Der stationäre Blitzer an der B34, Höhe Raiffeisen, überwacht hier Tempo 50. Sein Zwilling steht in der Waldshuter Straße in einer Tempo-30-Zone. Die beiden haben es seit ihrer Inbetriebnahme im Herbst mächtig in der Stadtkasse klingeln lassen. | Bild: Linke, Frank

Deutlich weniger, nämlich knapp 65.000 Euro hat Bad Säckingen im vergangenen Jahr durch Geschwindigkeitsmessungen eingenommen. Allerdings war das mobile Gerät auch nur an 23 Tagen im Einsatz. Dies ist der offenkundige Vorteil der neuen Säulen: Sie können auch ohne Personal – und damit an fast jedem Tag – den Verkehr überwachen.

Wie sieht es im restlichen Landkreis Waldshut aus?

Bad Säckingen ist neben Waldshut-Tiengen übrigens die einzige Stadt im Landkreis, die selbst Blitzer aufstellen darf, weil sie eine eigene Straßenverkehrsbehörde hat. Im übrigen Kreisgebiet ist das Landratsamt Waldshut zuständig.

Im Gegensatz zum Nachbarkreis Lörrach – wo es seit 2019 zehn Blitzersäulen gibt, verzichtet Waldshut allerdings auf stationäre Tempomesser: „Wir setzen auf mobile statt stationäre Blitzer, denn die Wirksamkeit von stationären Blitzern steht aus unserer Sicht nicht im Verhältnis zum finanziellen Aufwand“, teilt das Landratsamt auf Anfrage mit. „Stationäre Blitzer bringen allenfalls bei ortsunkundigen Autofahrern etwas. Bei Automobilisten aus der Region wird ein stationärer Blitzer schnell bekannt.“

Auch ohne feste Anlagen wird mehr geblitzt

Dennoch wird auch vom Landratsamt nun deutlich mehr geblitzt als früher: Der Kreistag hatte im vergangenen November die Verdoppelung der Messtage (von 60 auf etwa 120 Tage) beschlossen. „Die mobilen Messungen werden dabei gut ergänzt durch teilstationäre Anlagen (Messanhänger). Stationäre Anlage sind unseres Erachtens eher für innerörtliche Bereiche hoher Verkehrsmenge mit großem Gefährdungspotential geeignet“, so die Pressesprecherin des Landratsamts Susanna Heim.

Zieht Waldshut-Tiengen nun nach?

Ob nun auch in der Großen Kreisstadt feste Blitzer installiert werden sollen, können Sie hier nachlesen:

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