Es duftet nach Popcorn. Die Aufregung liegt förmlich in der Luft. Die Spannung steigt bei den Eltern und Kindern, die sich im Foyer des Kinos Albrecht in Waldshut befinden. Sonntagnachmittag. Draußen Regenwetter – drinnen beginnt das „Erlebnis Kino“. Endlich wieder.
Doch zuerst gibt es das heiß begehrte Popcorn – und Getränke. Mitarbeiterin Duygu Hartert schöpft den leckeren Kino-Snack in eine Papiertüte. Strahlende Kinderaugen danken es ihr.

Die Chefin Anna-Katharina Gschöpf selbst sitzt hinter der Kasse. Da die meisten im Vorfeld online reserviert haben, ist bei der Ankunft aber alles recht unkompliziert. Die Kontaktdaten gibt man etwa beim Kauf an oder per Luca-App. Laut Betreiber Bernd Gschöpf würden die Besucher die Angabe ohne App bevorzugen. Die zuvor ausgedruckten Tickets kann man dann direkt vor dem Kinosaal vorzeigen, wo die QR-Codes gescannt werden.
So einfach das klingt, umso schwieriger war die Organisation im Vorfeld für Kinobetreiber Bernd Gschöpf, der das Kino in Waldshut und das „Rheinflimmern“ in Rheinfelden betreibt. Denn ursprünglich wollte er 60 Prozent der Sitzplätze belegen. Doch dies wäre nur möglich gewesen, wenn die Besucher die drei G (geimpft, genesen oder getestet) vorweisen können. „Aber es gibt so gut wie keine Teststellen mehr, vor allem am Wochenende – also können wir das gar nicht machen“, ärgert sich Gschöpf.
Er musste die Besucherzahl dann also auf 30 Prozent reduzieren. Die Folge: Schon früh waren alle verfügbaren Plätze reserviert. Wer ins Kino will, sollte also früh genug reservieren. Für die Nachmittagsvorstellung in Rheinfelden und Waldshut waren am Tag zuvor schon alle Plätze weg.

Vor dem Film ist der Kinosaal „Ali“ noch leer. Sechs Sitzreihen gibt es hier. Clowns grüßen an den Wänden. Kurz vor Filmbeginn sitzen alle an ihren Plätzen, jede zweite Reihe ist frei und zwischen den Familien sind ebenfall Sitze frei – denn Abstand muss sein. Bis auf diese Tatsache ist fast alles wie immer.
Schon vor dem Film greifen kleine Kinderhände – und ja zugegeben auch große Mama-Hände – in die Popcorn-Tüte. Na, hoffentlich ist zum Filmbeginn noch etwas in der Tüte. Viele machen Selfies von ihrem ersten Kinobesuch seit langer Zeit. Und schon zur Werbung beginnt dann das Kinderlachen mit Echos. Heute läuft Peter Hase 2 und an den vielen lustigen Stellen ist lautes Gekicher zu hören – auch von den Erwachsenen. Da ist es nun das kollektive „Kino-Gefühl“, das gemeinsame Lachen, das gemeinsame Erleben.

Gemeinsam tauchen alle in eine völlig andere Welt ein, in die von Peter Hase und seiner Familie. Alles um sie herum vergessen sie. Und erst nach über 90 Minuten sind sie wieder zurück im Alltag. „Die große Leinwand, das leckere Popcorn und das Beste ist der Film“, begründet der 8-jährige Ben, warum er Kino so toll findet. Die Atmosphäre begeistert nicht nur die Kleinen. Kino ist und bleibt ein besonderes Erlebnis.

Und so denken wohl viele. Bernd Gschöpf ist begeistert über die große Resonanz am ersten Kino-Wochenende: „Ja, der Zuspruch war sehr gut, auch die Zufriedenheit der Besucher. Sehr viele waren sehr glücklich mal wieder in das Kino kommen zu dürfen und waren voll des Lobes. Es waren auch über das Wochenende fast alle möglichen Karten verkauft bei beiden Kinos in allen Vorstellungen.“