Die ehemalige Reha-Klinik Silvasana in Höchenschwand stand mehr als 20 Jahre lang leer. Mehrmals wurden die Gebäude versteigert. Ein tragfähiges Konzept für die Weiternutzung der Gebäude kam dabei nicht heraus.

Das erste schlüssige Konzept

Erst letzte Eigentümer, der ukrainische Investor Sergiy Melnyk mit seiner Firma Erikona aus Berlin, legte dem Gemeinderat im März 2023 mit dem Projekt „Coworking Space“ ein schlüssiges Konzept vor, das von der Gemeinde befürwortet wurde.

Eine Visualisierung des ersten Bauabschnitts: Links der großzügige Co-Working-Bereich, rechts das Gebäude für die entstehenden Appartements.
Eine Visualisierung des ersten Bauabschnitts: Links der großzügige Co-Working-Bereich, rechts das Gebäude für die entstehenden Appartements. | Bild: Erikona, Berlin

Platz für 100 Appartements

Rund zehn Millionen Euro sollen in die Umnutzung der Gebäude investiert werden. Nach mehreren Monaten wurde die Baugenehmigung erteilt. „Das dem Gemeinderat im vergangenen Jahr vorgestellte Projekt gilt weiterhin“, sagt Bauleiter René Scheffel. Die Gebäude wurden entkernt, bleiben aber erhalten. Durch das Zusammenlegen der ehemaligen Patientenzimmer sollen rund 100 moderne Ein-, Zwei- und Dreizimmer-Appartements geschaffen werden.

Das Hauptkonzept ist Coworking

„Natürlich haben wir Anpassungen vornehmen müssen. So wollen wir mehr auf die Bedürfnisse der Kaufinteressenten eingehen und legen deshalb einen Schwerpunkt auf Appartements mit zwei Zimmern.“ Das Hauptkonzept ist Coworking, das auf ein medizinisches Zentrum erweitert werden soll.

Hoher Servicestand und Sorglosigkeit

„Wir wollen ein einzigartiges Modell anbieten: Ärzte können Büros je nach ihren Bedürfnissen und Vorlieben sowohl einzeln als auch als Ganzes mieten.“ Die Verwaltungsgesellschaft des Komplexes kümmere sich um alle Fragen im Zusammenhang mit der Organisation und dem Betrieb des medizinischen Zentrums und gewährleiste einen hohen Servicestand und Sorglosigkeit für die Mieter.

Schwierige Suche nach Medizinern

Die Suche nach Medizinern sei allerdings schwierig, sagt der Bauleiter. Es sei außerdem angedacht, Reha-Leistungen in Zusammenarbeit mit einer fußläufig entfernten Klinik anzubieten.

Das Herzstück auf 1000 Quadratmetern

Herzstück des Komplexes soll der großzügige Coworking-Bereich, der etwa 1000 Quadratmeter einnehmen wird, sein. Er soll den zukünftigen Nutzern sowohl separate, kleine Büros als auch große gemeinsame Arbeitsbereiche bieten. Dazu sollen auch ein Lounge-Bereich und eine Bar zum Entspannen gehören.

Ein sehr optimistischer Zeitplan

„Wir haben, wie bei jedem Bauvorhaben, einen sehr optimistischen Zeitplan“, sagt Scheffel. So werde in einem ersten Bauabschnitt der sogenannte Altbau umgebaut, wobei sämtliche Leitungen für die Wasserversorgung, Heizung, Elektrik und Lüftung erneuert würden. Laut Bauleiter René Scheffel gibt es bereits viele Anfragen aus Deutschland und der Schweiz.

Das könnte Sie auch interessieren

Die niedrigsten Gewerbesteuersätze

„Sollte sich zeigen, dass wir den Bedarf mit den Wohnungen im ersten Bauabschnitt nicht decken können, ziehen wir den Ausbau des zweiten Bauabschnittes (der Neubau aus dem Jahr 1990) vor. Wir wollen mit unserem Projekt auch die Ansiedlung von Firmen erreichen, die unsere Räumlichkeiten für Bürotätigkeiten nutzen.“ Attraktiv sei dabei eine Tatsache: Höchenschwand hat deutschlandweit die niedrigsten Gewerbesteuersätze.

Das könnte Sie auch interessieren