Um hier einen Blick hineinwerfen zu können, muss man eigentlich Patientin oder Patient sein. Und Herzprobleme haben. So wünscht sich eigentlich niemand, sich darin aufzuhalten. Aber wenn man als gesunder Interessent hineinkommt, sieht das wieder anders aus. Und das ist jetzt erstmals möglich: Im Rahmen der Aktion „SK öffnet Türen“ gehen am 22. Oktober die Türen zum Herzkatheterlabor des Klinikums Hochrhein in Waldshut auf.
20 Leserinnen und Leser haben die Chance, daran teilzunehmen. Sie können sich ein Bild von der Leistungsfähigkeit der im März 2020 in Betrieb gegangenen Einrichtung machen und womöglich auch Tipps für einen herzfreundlichen Lebenswandel mitnehmen. „Erwarten können die Teilnehmenden einen umfangreichen Einblick in die Kardiologie des Klinikums. Sie werden das gesamte Team kennenlernen und erfahren, was in einem Herzkatheterlabor alles vor sich geht“, kündigt Luisa Denz an, Sprecherin des Klinikums Hochrhein.
Auch einen Roboterarm gibt es zu sehen
Nach Begrüßung und Apero haben die Besucherinnen und Besucher zudem die Möglichkeit, die eingesetzten Materialen und Techniken zu begutachten. „Die Technik, die dort eingesetzt wird, ist sehr modern, es gibt dort auch eine Art Roboterarm“, erklärt Denz. Im Vorfeld der Begehung wird es eine Präsentation über die Abteilung geben und auch über Behandlungsarten verschiedenster Herzprobleme.
Mit etwa drei Monaten noch relativ neu im Team ist Simone Normann, die Chefärztin der Klinik für Kardiologie. Sie wird bei der Veranstaltung sich und die neuen Verfahren vorstellen, die sie von ihren früheren Tätigkeiten an den Hochrhein „mitgebracht“ hat. Zudem stehen sie und ihr Team für Fragen bereit.
Simone Normann war laut einer Medienmitteilung des Klinikums Hochrhein zuletzt über neun Jahre als Oberärztin im Klinikum Herford und am Augusta Krankenhaus in Düsseldorf-Rath tätig. Die vergangenen sechs Jahre hatte die 47-Jährige sowohl die Leitung der kardiologischen Intensivstation als auch die Leitung der Intermediate Care Station in Düsseldorf inne und blickt auf mehrere tausend Untersuchungen und Interventionen am Herzen zurück.
Normann sei Expertin in der Durchführung der als vergleichsweise schonend geltenden minimal-invasiven Herzkatheter-Eingriffe wie der Aufdehnung verengter Herzkranzgefäße mittels Stents. Zudem gelte sie als besonders erfahren im Öffnen chronisch verschlossener Gefäße. Normann wird als Fachärztin für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin vorgestellt, die über die Zusatzqualifikationen interventionelle Kardiologie, invasive Elektrophysiologie und kardiovaskuläre Intensiv- und Notfallmedizin verfüge.
Vor dem Frühjahr 2020 nach Bad Krozingen
Bei der im Herzkatheterlabor stattfindenden Untersuchung werden mittels eines dünnen Kunststoffschlauches, eben des Katheters, und unter Verwendung von Kontrastmittel die Herzkranzgefäße sowie die Herzkammern auf einem Röntgenbildschirm sichtbar gemacht.
So können Durchblutungsstörungen des Herzens oder Störungen der Pumpkraft erkannt werden. Vor dem Frühjahr 2020 mussten Patienten für eine Herzkatheter-Untersuchung ins Herz-Zentrum nach Bad Krozingen fahren. Seitdem können sie dafür einen Termin im Waldshuter Spital ausmachen.
„Wir schätzen uns glücklich, mit Simone Normann eine erfahrene Ärztin mit breiter Expertise für diese verantwortungsvolle Funktion gefunden zu haben“, wird in der Medienmitteilung Hans-Peter Schlaudt, Geschäftsführer des Klinikums Hochrhein, zitiert.
Simone Normann werde neben der Betreuung der kardiologischen Patienten vor allem auch das Herzkatheterlabor weiter ausbauen, so Schlaudt. „Die Möglichkeit, hier am Hochrhein Medizin zu gestalten, gerade auch in Hinblick auf das Zentralklinikum, war für mich der primäre Grund nach Waldshut zu wechseln. Ich bin hier sowohl beruflich als auch privat sehr freundlich aufgenommen worden und freue mich nun auf die Herausforderung, die Kardiologie für die Menschen hier in der Region weiter auszubauen“, beschreibt Normann ihre Motivation und ihren bisherigen Werdegang in der Region. Sie wohnt in Laufenburg.