Dass der Waldshut-Tiengener OB Martin Gruner Ambitionen in Richtung Waldshuter Kreistag hat, ist in kommunalpolitischen Kreisen der Region längst ein offenes Geheimnis. Nun ist auch offiziell klar, für wen das parteilose Stadtoberhaupt antreten wird: Für die Freien Wähler.

So lautet das Ergebnis einer Arbeitssitzung der Freie-Wähler-Ortsverbände, das der Kreisvorsitzende Harald Würtenberger am Donnerstag auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte. Auch Gruner selbst bestätigt in einem Interview mit unserer Zeitung seine Absichten.

Gruner: Kandidat für die Liste aber weiterhin parteilos

„Die Stadt Waldshut-Tiengen hat innerhalb des Landkreises eine Vorreiterfunktion und muss die Region mit im Blick behalten. Daher halte ich ein Engagement auf Kreisebene für absolut notwendig“, so Gruner. Zugleich sei ihm aber auch wichtig gewesen, im politischen Kontext weiterhin partei- und vereinslos zu bleiben.

Diese Möglichkeit böten die Freien Wähler, für die er als Kandidat auf der Liste antrete, ohne Mitglied der Vereinigung zu werden, betont der OB.

Würtenberger: „OB-Kandidatur ist Meilenstein für uns“

Würtenberger wertet Gruners Entscheidung als „schöne Bestätigung unserer politischen Arbeit“ und Meilenstein für die Vereinigung, von der sich die Freien Wähler aber durchaus auch positive Impulse erhofften – für die Kreistagswahl ebenso wie für die Gemeinderatswahl.

Er sei überzeugt, dass Gruner „richtig abräumen“ werde. Mit dem Kandidatenfeld, mit dem die Freien Wähler somit im Kreistags-Wahlbezirk Waldshut ins Rennen gehen, hält Würtenberger es durchaus für realistisch, dass am Ende mehr als ein Mandat erzielt werden könne.

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Freie Wähler verzeichnen großen Zuspruch von Kandidaten

Seit der vorangegangenen Wahl im Jahr 2019 vertritt Würtenberger als einziger Freier Wähler den Bezirk in der Kreistagsfraktion. „Falls mein Mandat am Ende doch erlöschen sollte, wäre das aber auch kein Problem. Das ist Demokratie“, so Würtenberger weiter.

Generell sieht das Kreisvorsitzende aber sehr gut für die Kommunalwahlen gerüstet. Alle Ortsvereine im Landkreis könnten sich über volle Kandidatenlisten freuen: „Von Wehr bis Jestetten ist die Stimmung in den Fraktionen und Ortsvereinen sehr gut“, so Würtenbergers Einschätzung.

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