Der Kreis Waldshut möchte in diesem Jahr mit der Umsetzung seines Radverkehrskonzepts ein gutes Stück weiter kommen und das Radwegenetz weiter komplettieren. Für fünf Strecken sieht es gut aus, bei neun weiteren wird die Planung so weit vorangetrieben, dass gebaut werden kann, sobald die Finanzierung gesichert ist. Dazu bedarf es Zuschüssen in beträchtlicher Höhe.

Zuschüsse für geplante Radwege

Landtagsabgeordneter Niklas Nüssle (Grüne) brachte eine gute Nachricht aus Stuttgart mit in die Sitzung des Kreistags. Laut Informationen aus dem Landesverkehrsministerium könne für alle diese Abschnitte mit Zuschüssen aus dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz gerechnet werden. Das reicht aber nicht, schließlich werden aus diesem Programm nur 50 Prozent der zuschussfähigen Kosten getragen.

Der Kreis aber strebt eine 90-prozentige Förderung an. Die anderen 40 Prozent kommen idealerweise aus dem Förderprogramm „Stadt & Land“ des Bundes, das allerdings nach Angaben von Patrick Heizmann in der jüngsten Sitzung des Kreistags stark überzeichnet ist. Denkbar sei auch, dass die jeweilige Gemeinde diesen 40-Prozent-Anteil übernimmt.

Diese Radwege sollen gebaut werden

Die Radwege, die in diesem Jahr gebaut werden sollen, befinden sich auf den Gemarkungen Herrischried, Weilheim, Waldshut-Tiengen, Klettgau und Dettighofen. Bei zwei der neun Abschnitte, deren Finanzierung noch nicht gesichert ist, gibt es noch ein weiteres Problem. Die Trassen führen durch Waldgebiet.

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Wie Patrick Heizmann aus dem Amt für Wirtschaft und Mobilität im Landratsamt in der Sitzung sagte, lehnt es die Forstverwaltung strikt ab, dass Wege im Wald asphaltiert werden. Auf der anderen Seite aber machen die Zuschussgeber Förderungen von einem Asphaltbelag abhängig.

Dem Landkreis stehen in diesem Jahr rund 780.000 Euro – einschließlich Resten aus Vorjahren – für Investitionen in das Radwegenetz zur Verfügung. Mit dem Geld soll der Eigenanteil am Radwegebau ebenso bezahlt werden wie die Optimierung der Wegweiser für Radfahrer. Damit bis 2028 möglichst viele Projekte umgesetzt werden können, sollen auch in den kommenden Jahren pro Jahr 300.000 Euro bereitgestellt werden.

Bund plant Radweg entlang der B34

Doch gibt es nicht nur Radwegprojekte des Kreises. Auch Bund, Land und Gemeinden gehören zu den Investoren. So plant der Bund einen Radweg entlang der B34 von Hauenstein bis zum Zoll in Waldshut. Für den Abschnitt Hauenstein – Albbruck wird die Vorplanung noch diesen Monat beim Regierungspräsidium eingereicht.

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Für den Abschnitt Albbruck – Dogern werden gegenwärtig zwei Varianten untersucht. Für den Abschnitt Dogern – Waldshut ist mit der Entwurfsplanung begonnen worden. Außerdem plant der Bund einen Radweg entlang der B518 in Bad Säckingen vom Kreisverkehr bis zur Grenzanlage.

Land plant Radwege im Osten des Landkreises

Das Land plant nach Angaben von Heizmann Radwege zwischen Dettighofen und Jestetten, zwischen Riedern am Sand und Dettighofen, zwischen Hohentengen und Stetten sowie zwischen Grafenhausen und Schluchsee.

Auch Lauchringen und Klettgau wollen Radwege bauen

Ferner will die Gemeinde Lauchringen noch in diesem Jahr eine Fahrradstraße hinunter zum Schwimmbad bauen, die Gemeinde Klettgau plant einen Radweg in Rechberg.

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