Im Rahmen der Berufsorientierungsprojekt „Nur Mut“ war das Lörracher Theater Tempus Fugit zu Besuch an der Laufenburger Hans-Thoma-Schule. Mit einem Auftritt wollte es 120 Schüler der Werkrealschul-Klasse 8 und der Realschul-Klassen 9 motivieren, aus der Beobachterrolle herauszukommen und selbst aktiv zu werden. Das Projekt richtet sich an Schüler, die sich in Kürze damit auseinandersetzen müssen, welchen Beruf sie ergreifen möchten.
Die Jugendlichen können die gespielten Szenen verändern
In dem Projekt „Nur Mut“ begegnen die Schüler in gespielten Szenen aktuellen gesellschaftlichen Begebenheiten, die sich mit Ausbildung und Berufswahl zu tun haben. Anschließend konnten die Jugendlichen die Szenen gemeinsam mit den Schauspielern nach ihren Vorstellungen verändern. Dabei wurden altersgemäße Fragen zur eigenen Persönlichkeit, zu Zukunftsperspektiven und zur Berufsfindung gestellt.
„In einer dann moderierten Interaktion zwischen den Schauspielenden und den Jugendlichen griffen diese in den Handlungsverein ein und erfuhren so, dass sie selbst die Situation verändern können“, erklärt Karin Maßen, die Leiterin von Tempus Fugit und Initiatorin des Theaterprojekts.

Am Ende des Stücks durften die Schüler sich mit Ausbildungsleitern und Auszubildenden von verschiedenen Betrieben austauschen. Unterstützt wird das Projekt nämlich auch finanziell vom Verein Chemie und Pharma am Hochrhein, einem Zusammenschluss von Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie, Gewerkschaften, Landkreisen, Kommunen, Wirtschaftsverbänden sowie der Agentur für Arbeit.
Im vergangenen Jahr erreicht das Projekt 1340 Schüler
Seit über 20 Jahren hat sich die Staffel inzwischen bewährt, die im Frühjahr und im Herbst Schulen in den beiden Landkreisen Waldshut und Lörrach besucht. Insgesamt 14 Vorstellung sind in diesem Jahr geplant. Mit insgesamt 27 Aufführungen im vergangenen Jahr erreichte das Theaterprojekt 1340 Schüler. Das Projekt richtet sich in der Regel an die neunten und zehnten Klassen von Real-, Gemeinschafts- und Werkrealschulen sowie Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren.
Der heutige Arbeitsmarkt sei immer noch geprägt von einem immer größer werdenden Fachkräftemangel, bestätigt Martin Häfele, Vorsitzender des Vereins und Geschäftsführer der DSM Nutrional Products in Grenzach-Wyhlen. „Zugleich ist der Arbeitsmarkt bedingt durch die Digitalisierung stark im Wandel.“ Fachberufe würden immer komplexer und anspruchsvoller. „Doch die Hierarchien werden flacher, was zählt ist die Teamarbeit und das schätzen die jungen Leute“, so Häfele weiter.
Mittlerweile entscheiden sich mehr Schüler für eine Ausbildung
„Das Thema Ausbildung hat wieder Fahrt aufgenommen“, weiß Bastian Gutmann, Teamleiter der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Waldshut-Tiengen. Während sich viele Abschlussschüler vor einigen Jahren noch eher für die weiterführenden Schulen entschieden hätten, gebe es jetzt wieder mehr Auszubildende. „Auch Abiturienten entscheiden sich immer öfter für eine Ausbildung“, so Gutmann weiter.
Zu diesem Trende trügen auch die vermehrt angebotenen Ausbildungsmessen bei. „Fast jede Kommune hat inzwischen eine Ausbildungsmesse“, sagt er. Und diese Form der niederschwelligen Kontaktaufnahme zu den Betrieben, unterstütze die Jugendlichen.