Die nunmehr dauerhafte Schließung der Notfallpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Bad Säckingen und Schopfheim wird seitens des Klinikums Hochrhein mit Ernüchterung zur Kenntnis genommen. Denn insbesondere für Patienten dürfte es künftig noch unangenehmer werden.
Gespräche über Alternativen
Wie Geschäftsführer Hans-Peter Schlaudt auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt, bedeute der dauerhafte Wegfall der Notfallpraxen für das Klinikum zunächst, dass Gespräche mit der KV und dem DRK geführt werden müssten, um Wege zu diskutieren, wie die ambulanten Patienten gezielter über die verbleibenden KV-Notfallstrukturen gesteuert werden können.
Dazu zählten auch telemedizinische Angebote, die eine Versorgung zu Hause ermöglichen könnten.
Klinikum selektiert und triagiert
Derweil bleibe dem Klinikum nichts anderes übrig, als bei den ambulanten Patienten, die in die Notaufnahme des Krankenhauses strömten, strikt zu selektieren, so Schlaudt weiter. Jeder werde „hinsichtlich dringender Behandlungsbedürftigkeit angesehen und gegebenenfalls an die Arztpraxen verwiesen.“ Darüber hinaus werde „entsprechend der Dringlichkeit“ triagiert.
Das bringe auch bis zu mehrere Stunden Wartezeiten für all jene Patienten auf der Notaufnahme mit sich, die nicht als klassischer Notfall eingestuft werden, also keine Lebensgefahr festgestellt werde.
Die Notfallpraxen waren im Oktober infolge eines Urteils des Bundessozialgerichts zunächst temporär geschlossen worden. Dass daraus ein Dauerzustand wird, hatte die KV erst vor gut einer Woche bekannt gegeben. Die Entscheidung hatte bei Politikern in der Region erbitterte Kritik hervorgerufen, entstehe dadurch doch ein weiterer Engpass in der medizinischen Versorgung.