„Schöö do!“, auf alemannisch „Schön hier!“, so wurden die etwa 60 Gäste bei der Vorstellung des neuen Kreisjahrbuches im festlich ausgestatteten Kreistagssaal des Landratsamtes Waldshut begrüßt. Landrat Martin Kistler begann seine sympathische Begrüßung mit der für Alemannen vertrauten Frage: „Wem g‘hörsch du?“.

Denn Namen, von Familien- bis Flurnamen, bilden den Schwerpunkt für „Das Kreisjahrbuch 2024“, das vom Kulturamt des Landkreises am vergangenen Mittwoch der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Warum das Landratsamt auf dem Ochsenbuckel steht

Und süffisant lenkte Kistler dann auf den Flurnamen „Ochsenbuckel“ hin. Auf dem ist nämlich das Landratsamt beheimatet. Lächelnd führte er aus, dass im Volksmund dem Ochsen zwar eine gewisse Sturheit nachgesagt werde, aber ein Ochsenbuckel stehe eben auch für Belastbarkeit und harte Arbeit und damit könnten er und alle seine Mitarbeiter im Landratsamt gut leben.

Landrat Martin Kistler präsentiert im Kreistagssaal das neue Kreisjahrbuch 2024 des Landkreises Waldshut.
Landrat Martin Kistler präsentiert im Kreistagssaal das neue Kreisjahrbuch 2024 des Landkreises Waldshut.

Mit dem Kreisjahrbuch 2024, das voller interessanter Geschichte und Geschichten ist, kam nun ein weiteres Mosaiksteinchen hinzu, das Vergangenheit und Gegenwart im Landkreis Waldshut beinhaltet.

Drei Bürgermeister heißen Kaiser

In einem Kurzinterview mit Susanne Heim wurden die drei Bürgermeister des Landkreises zu ihrer Tätigkeit befragt, die eine Art Krone in ihrem Namen tragen – die Kaisers. Diese drei Bürgermeister sind Helmut Kaiser in Dachsberg, Stefan Kaiser in Albbruck und Thomas Kaiser in Häusern beantworteten die an sie gestellten Fragen recht unterschiedlich und auch mit Humor.

Das neue Kreisjahrbuch 2024 des Landkreises Waldshut fand bei den Gästen der Vernissage großen Anklang, so auch bei den Repräsentanten ...
Das neue Kreisjahrbuch 2024 des Landkreises Waldshut fand bei den Gästen der Vernissage großen Anklang, so auch bei den Repräsentanten der Grafschaft Hauenstein. Alfred Scheuble | Bild: Alfred Scheuble

Manche Namen verbindet man mit einer Gemeinde

Typische Familiennamen, die man mit gewissen Städten und Gemeinden verbindet, nimmt der Sprachwissenschaftler Konrad Kunze im ersten Kapitel unter die Lupe. Wer weiß schon, woher der verbreitete Name „Jehle“ herkommt? Im Kreisbuch kann man es nachlesen.

Und welche Familiennamen in den Gemeinden die Spitzenreiter im Kreis sind, ist auf den folgenden Seiten zu lesen. Danach folgt die Erläuterung der Ortsnamen im Kreisgebiet. So spielt zum Beispiel für die Gemeinde Wutöschingen die Wutach, die „wütende A“ eine prägende Rolle.

Das könnte Sie auch interessieren

Wird in Küssaberg nur geküsst?

Die rhetorische Frage, wo der perfekte Ort für einen Kuss sei, würden Kinder mit einem Gekicher die Küssaburg beantworten. Ob dem tatsächlich so ist, verraten die Autoren Eduardo Hilpert und Lina Haine. Auch in der Benennung von Fluren und Gewannen steckt viel Geschichte. Oft sind sie mit Sagen und Ereignissen verbunden.

Und wer einen guten Einblick in die Geschichte der Heimat erhalten möchte, der erfährt von Autor Thomas Dörflinger interessantes zum Galgenbuck, zum Muckenloch oder zum Heidentritt.

Auch Firmen haben sich einen Namen gemacht

Und schließlich berichtet Harald Braun über heimische Firmen, die sich „einen Namen gemacht haben“ und vom Landkreis aus die Welt erobern – Unternehmen, deren Familiennamen weit über die Kreisgrenzen hinaus zur Marke geworden sind.

Die Jahrbuch-Vorstellung, vom Duo Céline Huber (Gesang) und Oliver Fabro (Gitarre) stilvoll musikalisch gestaltet, endete mit einem genüsslichen Stehimbiss und lockeren Gesprächen. Landrat Kistler bedankte sich bei Susanne Heim und ihrem Mitarbeiterstab, verantwortlich für die Konzeption und Redaktion, sowie bei den vielen Autoren des neuen Kreisjahrbuches.

Das könnte Sie auch interessieren