Mehrere Tausend Tauchgänge kommen zusammen, wenn die Mitglieder des Tauchclubs Südschwarzwald sich jeden Mittwoch an der Tauchbasis im Bahnhof Seebrugg treffen. Der Tauchclub Südschwarzwald taucht seit 35 Jahren in den Gewässern des Hochschwarzwaldes, des Hochrheins oder auch bei Ausflügen nach Frankreich oder zum Apostelsee bei Ettenheim.
Seit 35 Jahren aktiv
Der Tauchclub geht jetzt in sein 36. Jahr, seit 1999 ist die Tauchbasis in Seebrugg, beschreibt der Vorsitzende Manfred Lang. „Er und seine Frau Ulrike sind die Herzen und guten Seelen des Vereins“, sagt Mitglied Claudia Antoniou.
Ulrike Lang und ihr Mann Manfred sind von Anfang an dabei und haben mehrere tausend Tauchgänge hinter sich. Trotzdem sei jeder einzelne Tauchgang besonders: „Besonders hier am Schluchsee. Es ist immer mystisch und aufregend“, beschreibt er.
„Wer im Schluchsee tauchen kann, kann es überall“, bringt es Lang auf den Punkt. Viele Interessierte würden ihre ersten Taucherfahrungen im Urlaub machen und seien dann etwas abgeschreckt, in Seen wie dem Schluchsee zu tauchen, beschreibt er.
Schriftführerin Petra Schilling und ihr Mann sind einen anderen Weg gegangen: „Wir hatten einen Urlaub auf den Philippinen gebucht und wollten dort einen Tauchkurs machen, aber dann entschieden wir uns, diesen vorher am Schluchsee zu machen.“ So ging keine Zeit im Urlaub verloren und sie konnten direkt loslegen, erklärt sie.
Der Verein besteht derzeit aus 15 bis 20 aktiven Tauchern und rund 85 Mitgliedern, erklärt Jung. „Wir treffen uns auch jeden Mittwoch um 19 Uhr hier in der Tauchbasis. Manche gehen dann tauchen und andere kommen, um sich wiederzusehen und gemeinsam Zeit zu verbringen“, beschreibt der Vorsitzende.

35 Kilogramm im Gepäck bevor es ins Wasser geht
„Das Anziehen und Richten ist der eigentliche Sport“, scherzt Antoniou. Insgesamt müssen die Taucher eine Ausrüstung von circa 35 Kilogramm mit unter Wasser nehmen.

Dazu zählen unter anderem die Pressluftflasche, Bleisäcke, mehrere Lampen oder Schwimmflossen.
Jedes einzelne Teil ist notwendig, um sicher tauchen gehen zu können. „Gerade die Lampen benötigen wir im Schluchsee, da es ziemlich schnell stockdunkel wird“, erklärt Thomas Brutsche. Sie nehmen immer zwei mit, falls eine leer geht.

Bei den Taucheranzügen gibt es auch Unterschiede – es gibt Trocken- und Nassanzüge. Wie die Namen schon sagen, wird man bei dem einen nass und beim anderen bleibt man trocken. „Beim Trockenanzug muss ich eine wärmende Schicht darunter anziehen“, erklärt Patrick Gatti.
Über diese Schicht wird dann der Trockenanzug angezogen, wie Thomas Brutsche demonstriert.

Im letzten Schritt wird dann die restliche Ausstattung angezogen.
Klaus Groß trägt lieber den Nassanzug: „Da hat jeder seine Präferenzen“, erklärt er. Allerdings gehe er ab Herbst dann nicht mehr ins Wasser, da es zu kalt werde.
Nach 30 Minuten ist der Tauchgang beendet
Die Tauchgänge dauern immer unterschiedlich, an diesem Mittwoch waren die drei Taucher für eine knappe halbe Stunde unter Wasser und haben einen besonderen Fund mit aus dem Wasser gebracht: Eine alte Lampe.
„So ein Fund ist schon eher seltener“, beschreibt Ulrike Lang. „Trotzdem ist es erschreckend, was wir alles unter Wasser sehen“, ergänzt sie. Die Taucher finden regelmäßig Anglerzubehör, aber auch Autoreifen und eine Autobatterie haben sie schon im See entdeckt.

Darf jeder tauchen und was kostet es?
„Es geht bei uns keiner ohne einen Tauchkurs ins Wasser“, macht Manfred Lang deutlich. Ein erster Kurs kostet um die 500 Euro, inklusive Lehrmaterial und Ausrüstung. „Danach muss man sich seine eigene Ausrüstung kaufen oder leihen“, sagt Jung. Wer sich eine Ausrüstung kaufen möchte, müsse mit Preisen ab circa 1000 Euro rechnen, wobei nach oben keine Grenzen seien. „Wir Süßwassertaucher zahlen im Durchschnitt mehr als im Salzwasser“, so der Vorsitzende.
Die körperliche und psychische Verfassung spielt auch eine wichtige Rolle. „Jeder benötigt ein ärztliches Attest, welches alle zwei Jahre aufgefrischt werden muss. Ab 40 Jahren jedes Jahr“, erklärt Ulrike Lang. Dies sei eine Absicherung für den Taucher und den Verein. Mit einer Erkältung dürfe man ebenfalls nicht ins Wasser und Alkohol oder Drogenkonsum seien auch nicht erlaubt, „wie im Straßenverkehr“, beschreibt sie.
Madonna als Zeichen der Sicherheit
Eine Besonderheit steht in den kommenden Wochen an. „Wir haben vor kurzem unsere Madonna aus dem See geholt, um sie zu restaurieren“, beschreibt Manfred Lang. „In den kommenden Wochen werden wir zusammen mit unserem Pfarrer Klaus Groß diese wieder im See versenken.“ Sie solle den Tauchern immer sichere Tauchgänge, ohne Komplikationen ermöglichen. „Bisher ist auch nie etwas Schlimmeres passiert“, ergänzt er.

Der Tauchclub freut sich immer auf neue Mitglieder wie Ulrike Lang sagt: „Wir wollten schon immer Unerfahrenen einen Ort geben zu trainieren und Kontakte mit Gleichgesinnten zu knüpfen.“ Der Mitgliedsbeitrag im Verein beträgt aktuell 16 Euro.
Bis Dezember 2025 kann der Tauchclub in ihrer Tauchbasis in Seebrugg bleiben, danach müssen sie dort raus. „Hier kommt ein Eisenbahnmuseum rein“, erklärt Manfred Jung. Allerdings bemühe sich der Bürgermeister Jürgen Kaiser aktuell, einen neuen Ort für den Tauchclub zu finden. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass sich da etwas ergeben wird“, sagt er.