Erneut schauen Freunde des stimmungsvollen Budenzaubers in diesem Jahr in die Röhre: Aufgrund der rasanten Infektionsentwicklung der vergangenen Wochen hat die Landesregierung die Reißleine gezogen und die Schließung der Weihnachtsmärkte im Land angeordnet.
Anders ist die Lage derzeit noch im benachbarten Ausland: In der Schweiz oder auch im Elsass finden die beliebten Märkte wie auch viele weitere vorweihnachtliche Veranstaltungen statt, wenngleich die Rahmenbedingungen immer problematischer werden. Doch auch hier wird die Luft angesichts des galoppierenden Infektionsgeschehens immer dünner. Immerhin gelten die Schweiz wie auch Liechtenstein ab 5. Dezember wieder als Hochrisikogebiete. Wie sinnvoll ist es unter solchen Gesichtspunkten, dorthin zu fahren, um die benötigte Portion Weihnachtsstimmung, Glühwein und Lichterglanz zu genießen?
Derzeit keine Beschränkungen beim Grenzübertritt
Rein rechtlich spricht der Teilnahme an einem Weihnachtsmarkt nichts entgegen, denn Reisebeschränkungen in die Schweiz oder nach Frankreich gibt es insbesondere für Menschen aus dem Grenzgebiet derzeit nicht, erst recht, wenn sie geimpft oder genesen sind. Dann dürften sie außerdem auch keine Schwierigkeiten am Einlass zu den Veranstaltungen bekommen, immerhin wird das digitale EU-Impfzertifikat auch in der Schweiz anerkannt.
Und selbst wenn die Schweiz am Sonntag zu Hochrisiko-Gebieten erklärt wird, wäre noch ein Besuch des Landes ohne Anmeldung bei der Rückkehr möglich, sofern der Trip nicht länger als 24 Stunden gedauert hat, heißt es dazu seitens des Bundesgesundheitsministeriums. Erst recht gilt das für Kinder bis zwölf Jahren. Ähnliche Ausnahmeregelungen gelten auch für Grenzgänger.
Sozialministerium rät dringend von unnötigen Reisen ins Ausland ab
Dennoch rät Florian Mader, Sprecher des Landessozialministeriums, entschieden vom Besuch von Weihnachtsmärkten im Ausland ab: „Die Lage ist sehr, sehr ernst. Die Krankenhäuser sind überlastet, wir mussten bereits Patienten in andere Bundesländer verlegen und seit einigen Tagen haben wir auch die Omikron-Variante in Baden-Württemberg. Wir raten dringend dazu, Kontakt zu reduzieren.“
Ein Besuch auf einem Weihnachtsmarkt in der jetzigen Situation ist folglich nicht nur mit persönlichen Risiken verbunden, sondern auch in hohem Maße moralisch wie aus sozialen Gesichtspunkten fragwürdig. Dies zumal gerade eine Ausbreitung der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante unter allen Umständen verhindert werden soll, und weitergehende Beschränkungen gerade für Ungeimpfte in Deutschland gerade beschlossen wurden.
Ohnehin ist fraglich, wie lange die Veranstaltungen im Elsass oder in Basel noch fortgesetzt werden. So hat in der Schweizer Metropole Basel die generell rasante Infektionslage auch dazu geführt, dass bereits weitergehende Schutzmaßnahmen umgesetzt wurden.
Die Weltgesundheitsorganisation geht nämlich davon aus, dass die Omikron-Variante noch wesentlich ansteckender ist als die Delta-Variante. Daher werden auch Personen, die sich in den vergangenen zehn Tagen in einem afrikanischen Land aufgehalten haben, gebeten, sich bei den Gesundheitsämtern zu melden.