Tina Prause

Gefeiert hat Reckingen schon immer gerne. Besonders an Fasnacht. „Früher sind die Kinder mit ihren Eltern von Haus zu Haus gezogen, ähnlich wie heute beim Hemdglunker-Umzug“ weiß der Vorsitzende Frank Gersbach zu berichten. Mit der Gründung des Narrenvereins 1969 wurde das närrische Dorftreiben dann nach und nach etwas organisierter, allerdings nicht weniger spaßig. So beschreiben es jedenfalls die Mitglieder.

Auch heute noch schmückt den Mottowagen das Thema, das die Reckinger über das Jahr hinweg am meisten bewegt hat.
Auch heute noch schmückt den Mottowagen das Thema, das die Reckinger über das Jahr hinweg am meisten bewegt hat. | Bild: Tina Prause

„Die wesentlichen Züge sind erhalten geblieben“, sagt Frank Gersbach. Sein Vater Gustav Gersbach, der selbst von 1983 bis 2001 den Verein geleitet hat, kann dem nur zustimmen. In diesem Jahr wurde erfolgreich das 50-jährige Bestehen gefeiert. Erstmalig präsentierte sich der Vorstand in seinem neuen Kostüm in den Vereinsfarben orange, grün und gelb.

Mit Georg Rumpel als erstem Vorsitzenden wurden die Weichen für den Narrenverein gestellt. Damals war das Kostüm noch am Kölschen ...
Mit Georg Rumpel als erstem Vorsitzenden wurden die Weichen für den Narrenverein gestellt. Damals war das Kostüm noch am Kölschen Karneval orientiert. | Bild: Narrenverein

Auch der Jubiläumsorden konnte sich sehen lassen. Glänzend und mit dem Logo der Untergruppen Maskengruppe Schnörri und Guggenmusik Schnörri-Plätzer des Vereins, repräsentierte er einen erfolgreichen Verein. „Der erste Orden wurde vor 50 Jahren selbst gegossen und von den Frauen des Vereins handbemalt“, weiß Gustav Gersbach noch. Jeder war ein Unikat und jedes Stück ist bis heute eine Besonderheit.

Der aktuelle Vorsitzende Frank Gersbach trägt ein speziell für den Verein entworfenes Kostüm.
Der aktuelle Vorsitzende Frank Gersbach trägt ein speziell für den Verein entworfenes Kostüm. | Bild: Tina Prause

Allein diese Entwicklung des Narrenvereins war zunächst dank Georg Rumpel möglich, der den Posten des Vorsitzenden direkt nach der Gründung des Vereins übernahm. Seine erste Uniform war damals noch durch den Kölschen Karneval inspiriert. Schnell begann der Verein unter seiner Leitung, seine eigenen närrischen Wurzeln zu bilden, und perfektionierte sie über all die Jahre hinweg.

Dreh- und Angelpunkt der Reckinger Fasnacht ist, damals wie heute, der Dorfbrunnen. Früher wurden von dort Würste für die Kinder in die ...
Dreh- und Angelpunkt der Reckinger Fasnacht ist, damals wie heute, der Dorfbrunnen. Früher wurden von dort Würste für die Kinder in die Menge geworfen. Heute werden sie während des Kinderballs an die kleinen Narren verteilt. | Bild: Narrenverein

Ein Teil dieser Geschichte spielt sich jedes Jahr wieder beim Dorfbrunnen ab. Damals wie heute finden rund um den Dreh- und Angelpunkt im Zentrum von Reckingen fast alle Feste statt.

Mittlerweile wird nicht nur die Fasnacht vom Narrenverein organisiert. Einmal im Jahr findet rund um den Dorfbrunnen das Sommerfest von ...
Mittlerweile wird nicht nur die Fasnacht vom Narrenverein organisiert. Einmal im Jahr findet rund um den Dorfbrunnen das Sommerfest von Reckingen statt. | Bild: Tina Prause

Allgemein lässt sich sagen, dass aus den vielen Aktivitäten des Narrenvereins lieb gewonnene Traditionen geworden sind und eigentlich nur hier und da ausgebaut wurden. „Früher hat es eher spontane Feste gegeben“, nennt Gustav Gersbach ein Beispiel für die alte Zeit. „Die Feste sind heute allerdings auch mehr und größer geworden, man muss immer Genehmigungen einholen“, klärt Frank Gersbach über die heutige, deutlich bürokratischere Situation auf.

Eine weitere Entwicklung des Vereins war die Gründung der Guggenmusik Schnörri-Plätzer.
Eine weitere Entwicklung des Vereins war die Gründung der Guggenmusik Schnörri-Plätzer. | Bild: Narrenverein

Bei den vielen weiteren Entwicklungen des Reckinger Narrenvereins wird und soll sich eine Sache nicht ändern, da ist man sich einig: Der Spaß an der Geselligkeit soll großgeschrieben werden. Dafür stand und steht der Narrenverein Reckingen auch in der Zukunft, versichert der Vorsitzende.

Heute ist aus dem damaligen knappen Dutzend Schnörri-Plätzer eine ansehnliche Gruppe geworden, die sich sehen und hören lassen kann.
Heute ist aus dem damaligen knappen Dutzend Schnörri-Plätzer eine ansehnliche Gruppe geworden, die sich sehen und hören lassen kann. | Bild: Tina Prause
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