Das Coronavirus hat drastische Folgen für die Reisebranche. Auch langfristig gestaltet sich die Reiseplanung schwierig. Und Kunden, die vor Corona eine Reise gebucht haben, sind verunsichert und haben viele Fragen. Petra Wunderle hat sich in den Rheinfelder Reisebüros telefonisch umgehört. Alle haben geschlossen, sind aber für Kunden erreichbar.
Reisebüro Zimmermann
„Es gibt sehr viel Arbeit im Hintergrund, dabei geht es hauptsächlich um bestehende Buchungen“, erklärt Christine Zimmermann. So wollten die Kunden wissen, ob ihre Reise stattfindet, ob sie storniert wird und welche Kosten damit verbunden sind. Bis jetzt ist es so, dass Pauschalreisen bis Abreisedatum 30. April kostenfrei vom Reiseveranstalter storniert werden.
Daneben wollen verschiedene Reedereien Gutscheine für Schiffsreisen ausgeben. Das Interesse an neuen Reisen sei verhalten, es sei einfach nicht die Zeit, sich mit Urlaubsplanung zu beschäftigen. Einzig für die Herbstsaison gebe es eine gewisse Nachfrage, die Ziele bewegten sich aber ausschließlich im europäischen Raum, so Christine Zimmermann.
First Reisebüro Seilnacht
„Zum Schutz unserer Mitarbeiter und unserer Kunden haben wir alle vier Standorte geschlossen, sind aber über Telefon und per E-Mail täglich erreichbar“, so Geschäftsführer Michael Seilnacht. Aktuell meldeten sich viele Kunden, die eine Reise gebucht haben und wissen wollen, wie es weitergeht. Daneben gibt es Kunden, die sich noch in einem Urlaubsgebiet befinden und auf die Heimreise warten.
„Diese Menschen unterstützen wir mit Informationen“, so Seilnacht. Es sei wichtig, zu schauen, wer die Sofort-Hilfe benötigt, das habe oberste Priorität. „Wir sind mit den Reisenden, die auf ihre Heimreise warten, in Kontakt.“ Bundesweit geht Seilnacht von Tausenden Touristen aus, die sich aktuell noch im Ausland befinden und nach Deutschland zurück möchten.
Fortex Reisebüro
Für Geschäftsführer Dietmar Baum ist es selbstverständlich, dass die Kunden in dieser Krise nach allen Kräften unterstützt werden. Auch sein Reisebüro hat die Türen geschlossen, das Büro sei aber besetzt und erreichbar. Doch für die Reisebüros ist die Situation nicht einfach. „Wir arbeiten als Agentur, Provision bekommen wir schlussendlich nur, wenn der Kunde wirklich abreist. Für die vom Reiseveranstalter abgesagten Reisen bieten wir eine kostenfreie Umbuchung auf einen späteren Zeitpunkt an oder geben einen Gutschein aus. Die Familienurlaube für Ostern, Pfingsten oder die Sommerferien gehen aktuell komplett zurück“, so Baum.
Reisebüro Stiefvater
„Eine schlimme Krise mit viel zusätzlicher Arbeit“, so Aron Stiefvater. Die Mitarbeiter in allen sechs Reisebüros seien für die Kunden erreichbar. „Wir versuchen, für die Kunden alles bestmöglich zu regeln und, wenn möglich, für einen späteren Zeitpunkt umzubuchen. Wenn der Kunde das nicht will, wird die Reise zurück abgewickelt“, erklärt Stiefvater. Glücklicherweise seien nahezu alle seine Kunden, die sich auf Urlaubsreise befanden, zurück.
„Wir machen im Moment alle Serviceleistungen ohne Entgelt und ich bin stolz, wie motiviert unsere Mitarbeiter diese Situation meistern, zum anderen danke ich auch den Kunden für ihr Verständnis.“ In Bezug auf neue Reisen gebe es vereinzelte Anfragen für Weihnachten und Silvester, da seien dann auch Fernziele gefragt.