Im vergangenen Jahr lief die Schulranzenaktion, bei der bedürftigen Kindern Schulranzen geschenkt werden, noch über das Quartiersmanagement. Die Bürgerstiftung hatte die Aktion mit 3000 Euro bezuschusst, erklärt die stellvertretende Vorsitzende Cornelia Rösner. In diesem Jahr hat die Stiftung die Aktion übernommen. „Es braucht eine zentrale Stelle, und die haben wir mit der Bürgerstiftung“, sagt Vorsitzender Norbert Dietrich.
Die Schulranzenaktion gibt es in Rheinfelden seit 2009. „Dahinter steckt der Gedanke der Chancengleichheit, dass Kinder gleiche Bildungschancen haben“, sagt Rösner. „In Rheinfelden gibt es auch Familien mit kleinerem Geldbeutel, deswegen war uns das ganz wichtig.“ Ein guter Schulranzen mit Turnbeutel, Mäppchen, Vesperbox und Trinkflasche kostet im Einzelhandel bis zu 250 Euro. „Es ist wichtig, dass die Kinder nicht schon am ersten Schultag benachteiligt sind, weil sie keinen Ranzen oder nur etwas Unzureichendes haben“, sagt Dietrich. Bislang wurde von den Kindergärten schon ein Bedarf von 20 Schulranzen gemeldet. Letztes Jahr wurden 30 verteilt. „Unser Einsatz gilt insbesondere den Erstklässlern, aber es ist uns auch wichtig, beim Übergang von der Grundschule in eine weiterführende Schule zu helfen“, sagt Rösner. Daher sollen auch Schulrucksäcke beschafft werden.
Rösner befürchtet, dass wegen der Corona-Krise mit einem erhöhten Bedarf zu rechnen ist. Sie geht von mindestens 30 Schulranzen und zehn Schulrucksäcken aus. Um den Bedarf zu erheben, kooperiert die Bürgerstiftung mit 20 Kindertageseinrichtungen, Schulsozialarbeit, der Dieter-Kaltenbach-Stiftung, dem Amt für Familie, Jugend und Senioren, dem Familienzentrum Rheinfelden und anderen Wohlfahrtseinrichtungen. Die Stiftung beschafft die Schulranzen, die über die Einrichtungen verteilt werden. Dabei läuft alles datenschutzkonform ab. Die Bürgerstiftung erfährt nicht, an wen die Schulranzen ausgegeben werden. „Auch die Kinder wissen nicht, dass die Schulranzen von uns gespendet werden und können da ganz unbefangen herangehen“, sagt Dietrich.
„Die Aktion läuft das ganze Jahr und nicht nur zum Schuljahresbeginn“, sagt Rösner. So kann bei einem Zuzug auch ein neuer Schüler einer zweiten Klasse Unterstützung bekommen. Rösner hofft, dass wie im vergangenen Jahr die Sparkasse Lörrach-Rheinfelden die Aktion wieder finanziell und mit Mäppchen und Farbkästen unterstützt. Obwohl die Bürgerstiftung nicht die neuesten Schulranzen, sondern die um die Hälfte günstigeren Vorjahresmodelle namhafter Marken beschafft, befürchtet Rösner, dass das Budget nicht ausreichen wird, um den ganzen Bedarf zu decken. Deswegen ruft die Bürgerstiftung auch die Bevölkerung zu Spenden für die Schulranzenaktion auf.