Herr Müller, wie viele Einsätze gab es 2021?

2021 liegt im Durchschnitt. Die Feuerwehr wurde 248 Mal alarmiert und 380 Mal sind verschiedene Gruppierungen oder Einheiten ausgerückt. 241 Einsatze fanden im Stadtgebiet statt und siebenmal leisteten wir Überlandhilfen in Nachbargemeinden.

Welcher Art waren die Einsätze?

Zwei Drittel waren technische Hilfen, 22 Prozent waren Brandmeldungen und ein Spezialfall sind die Brandmeldeanlagen, wo Sensoren die Brandmöglichkeit melden, darauf entfallen elf Prozent. 43 Einsätze wurden tagsüber von unseren hauptamtlichen Kräften absolviert. Alleine 206 Einsätze entfallen auf die vier Abteilungen Rheinfelden, Karsau, Nollingen und Warmbach, die zukünftig im Zentralen Gerätehaus in der Römerstraße untergebracht werden.

Wie viele Einsatzstunden kamen 2021 zusammen?

4654 Stunden, die Hälfte davon zur Tageszeit. Wenn man einen 24-Stunden-Tag zugrunde legt, war die Feuerwehr 194 Tage zur Einsatzbewältigung unterwegs. Auf Arbeitstage umgelegt bedeutet das, dass die Feuerwehr an 582 Arbeitstagen zu acht Stunden zur Einsatzbewältigung unterwegs war.

Was waren die spektakulärsten Einsätze?

Im März war der Großbrand eines Strohballenlagers auf Gemarkung Karsau. Damit hatten wir über zwei Tage lang zu tun. Das ging auch über Nacht und es war sehr windig. Um die Wasserversorgung herzustellen, haben wir auch ortsfremde Kräfte angefordert. Im Juli hatten wir nach Starkregenlage 13 Wassernoteinsätze. Das war in dem Zeitraum, als die Natur so erbarmungslos in anderen Bundesländern zugeschlagen hat. Für uns war das vergleichsweise nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Einsatzlagen in Nordrheinwestfalen und Rheinland-Pfalz. Hier war hauptsächlich Grenzach-Wyhlen betroffen, wo wir Überlandhilfe geleistet haben.

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Wie ist die Feuerwehr personell aufgestellt?

Wir hatten zum Dezember 2021 272 aktive Feuerwehrkameraden. Das ist ein Plus von acht Kameraden zum Vorjahr. Die Jugendfeuerwehr hat um sieben Personen abgenommen und ist auf 67 Mitglieder gefallen. Die meisten sind in die aktive Wehr eingetreten. Coronabedingt konnten wir keine Schulbesuche zum Thema Brandschutzerziehung durchführen, wodurch in der Vergangenheit immer wieder Schüler zur Jugendfeuerwehr gekommen sind. Wir spüren deutlich das Corona uns den Nachwuchs verhindert. Im Musikcorps haben wir 42 Musiker und die Altersmannschaft ist aufgrund von fünf Sterbefällen auf 113 Kameraden geschrumpft.

Welche Hoffnung verbindet die Feuerwehr mit dem Bau des neuen Zentralen Gerätehauses?

Wir werden eine zeitgemäße Infrastruktur bekommen, die bisher auf die zwei Standorte Rheinfelden und Nollingen verteilten Dienstleistungen an einem Platz vereint. Es wird unter den Kameraden auch Verluste geben, weil es immer welche gibt, die mit der Zusammenlegung nicht einverstanden sind, aber eigentlich erhoffe ich mir davon ein positives Signal und einen Motivationsschub für junge Feuerwehrangehörige sowie Werbung für den Nachwuchs der Zukunft. Die vier im Zentralen Gerätehaus zusammengehenden Abteilungen Rheinfelden, Karsau, Nollingen und Warmbach tragen jetzt schon 60 bis 70 Prozent der Einsätze und werden künftig in zwei Löschzüge eingeteilt. Das bisherige Einsatzgeschehen wird sich dann also auf zwei Löschzüge verteilt, was für den einzelnen Kameraden eine Entlastung bedeutet.

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Der künftige Feuerwehrkommandant steht schon in den Startlöchern. Wann übergeben Sie das Kommando an David Sommer?

David Sommer ist schon als feuerwehrtechnischer Angestellter bei der Stadt eingestellt. In Städten unserer Größenordnung ist es üblich, dass hauptamtliche Kommandanten die Ausbildung zum Gehobenen Dienst absolvieren und David Sommer hat diese Zusatzausbildung im März letzten Jahres abgeschlossen. Spätestens im Mai 2023 wird er das Amt als Kommandant verantwortungsvoll übernehmen, dann werde ich nämlich 65 Jahre alt und muss das Amt als Kommandant abgeben. So ist das auch mit der Stadtverwaltung abgesprochen.