Rheinfelden Turnusgemäß waren die Kameraden aus Nordschwaben als Gastgeber für die Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Rheinfelden am Freitag an der Reihe: Die dortige kleine Mehrzweckhalle war dafür eng bestuhlt worden. Die Hälfte der knapp dreistündigen Sitzung nahmen die Ehrungen und Auszeichnungen in Anspruch.

Die Feuerwehr Rheinfelden hatte Ende des vergangenen Jahres 234 aktive Mitglieder in zunächst zehn, seit der Fusion zur Abteilung Stadt im April noch sieben Abteilungen. 2023 waren es 250 Aktive. Kommandant David Sommer erklärte sich diesen leichten Schwund mit Wegzügen und Übergängen in die Altersmannschaft. Lediglich 14 Frauen wirken in der Feuerwehr, ein Wert, den Sommer durch Mitgliederwerbung verbessern will. Mit Altersmannschaft, Jugendwehr und Musikkorps hatte die Gesamtwehr Ende des vergangenen Jahres 486 Mitglieder.

Im ganzen Stadtgebiet rückte die Feuerwehr im Jahr 2024 zu 320 Einsätzen aus, 59 mehr als 2023. Über die Hälfte der Einsätze verlangte technische Hilfeleistung, Brände machten nur ein Viertel aus. Der stellvertretende Kommandant Enrico Leipzig hatte 4500 größtenteils ehrenamtliche Arbeitsstunden errechnet. Der Zeitaufwand mit der Nachbereitung der Einsätze sei aber deutlich größer.

Nicht nur wegen des Klimawandels nehme die Anzahl der Einsätze beständig zu, sagte David Sommer und verwies auf den Großeinsatz während der Überschwemmung in Degerfelden im Juni. Die Feuerwehr werde auch zu anderen Einsätzen und Alarmen von Feuermeldern immer öfter gerufen. Die Wehr könne diese Herausforderungen meistern durch professionelle Ausbildung, Kameradschaft und Einsatz jedes Einzelnen. Sie müsse weiter investieren in moderne Technik und in den Nachwuchs.

Über Letzteren berichte Stadtjugendwart Andre Lambelet. Nach der Fusion zur Abteilung Stadt teilt sich die Jugendfeuerwehr in fünf Gruppen ein. Im vergangenen Jahr engagierten sich an 180 Übungsabenden 75 Kinder und Jugendliche, darunter 16 Mädchen. 22 Betreuer kümmern sich um den Nachwuchs. Die Zahl der Jugendlichen ist seit einem Höchststand von 127 Mitgliedern im Jahr 2010 kontinuierlich gesunken. Sommer hat sich auch hier die Mitgliederwerbung als Ziel gesetzt. Einzigartig im Landkreis ist der intensive Austausch der Rheinfelder mit den Schweizer Nachbarwehren im Schweizer Rheinfelden, in Möhlin und Kaiseraugst sowie mit der Betriebslöschgruppe der Brauerei Feldschlösschen.

Für den Dienstherren der Feuerwehr, Oberbürgermeister Klaus Eberhardt, war das wichtigste Ereignis im vergangenen Jahr die Inbetriebnahme des neuen Gerätehauses. Eberhardt zeigte sich froh, dass die Integration letztlich gut gelungen sei.