Rheinfelden – Die Biotopverbundplanung in der Region Rheinfelden/Schwörstadt geht in eine neue Phase und nimmt allmählich Gestalt an. Zu einem Beteiligungstermin mit lokalen Schwerpunkten hatte die Stadt Rheinfelden in die Ortsverwaltung in Minseln eingeladen, um dort vor allem Haupt-und Nebenerwerbslandwirte zum Mitmachen zu animieren.

Mitarbeiter vom Umweltplanungsbüro Proeco hatten zuvor in Zusammenarbeit mit dem Landschaftserhaltungsverband (LEV) das Gelände erkundet, um sich ein Bild vom Biotopverbund zu machen. Während des Beteiligungstermins in Minseln wurde nun ein erster Maßnahmenkatalog sowie Fördermöglichkeiten nach den Landschaftspflegerichtlinien (LPR) vorgestellt.

Wie wichtig die Einbindung und die Bereitschaft der Landwirte für den Ausbau des landesweiten Biotopverbunds ist, wurde in diesem Zusammenhang noch einmal deutlich. Die landwirtschaftlichen Betriebe würden bei einer Teilnahme außerdem nicht eingeschränkt. Und auch die Flächen, die beispielsweise über das Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (Fakt) oder die LPR für den Biotopverbund eingebracht würden, seien weiterhin ganz normale Flächen ohne zusätzlichen Schutzstatus, so die Info an die Landwirte. Dass die Maßnahmen keinen verpflichtenden Charakter haben, sondern auf freiwilliger Basis geschehen sollen, wurde ebenso festgehalten.

Die Biotopverbundplanung sei indes wichtig, um die Wanderung von Tieren und Pflanzen zwischen Lebensräumen zu ermöglichen. Die Planung sei mithin einer der wichtigsten Hebel für den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt, so Vivien von Königslöw vom LEV.

Christoph Schmidt von Proeco stellte anhand von Korridoren Maßnahmen für Grünland und Äcker, Waldränder und Nassbereiche vor. Außerdem Maßnahmen im Kleinen, die einen ebenso wichtigen Beitrag für Biotopverbünde leisten würden. Dass für die Landwirte, die sich an der Biotopverbundplanung beteiligen wollen, auch finanzielle Vorteile mit einhergehen können, wurde ebenfalls deutlich und hängt von den Maßnahmen selbst ab.

Auf eine umfassende Biotopplanung für ganz Baden-Württemberg verwies Claudia Salach, stellvertretende Sachgebietsleitung, Naturschutzfachkraft vom Landratsamt Lörrach. Sie ging auch auf die Einzelmaßnahmen am Schlossweiher in Minseln ein. Diese hätten nicht unmittelbar etwas mit der Biotopverbundplanung zu tun gehabt. Es sei darum gegangen, den Weiher zu sanieren, um das Biotop für heimische Tierarten zu stärken. Dazu zählte auch die Entnahme von über 150¦Goldorfen.

Abgeschlossen werden soll die Biotopplanung bis Ende des Jahres. Zuvor will man noch einmal zu einer Veranstaltung einladen, um dann konkrete Maßnahmen vor Ort vorzustellen.