Kaiseraugst – Das hätte böse enden können: Am Donnerstag vorvergangener Woche hat es bei der Kaiseraugster Recycling-Firma Thommen AG kurz vor 12 Uhr einen Großbrand gegeben. Dabei kam es zu einer Explosion, bei der – wie erst jetzt bekannt wurde – ein Metallteil hoch in die Luft flog und ins Dach eines Wohn- und Geschäftshauses in der Dorfstraße 42 einschlug.

Zwischen der Thommen AG am Bahnhof von Kaiseraugst und der betroffenen Liegenschaft an der Dorfstraße sind es immerhin rund 250 Meter Luftlinie. Es müssen durch die Explosion also starke Kräfte freigesetzt worden sein. Bei dem Metallteil handelt es sich um den oberen Teil einer Gasflasche. Dieser sauste wie ein Geschoss über die Bahnlinie und zahlreiche Gebäude, darunter auch die römisch-katholische Kirche, bevor er ins Dach des Wohn- und Geschäftshauses krachte.

Wäre das Teil wenige Meter weitergeflogen, hätte es die Dorfstraße erreichen können. Dort seien gerade über die Mittagszeit, also zur Zeit der Explosion, viele Leute unterwegs, berichtet ein Anwohner aus Kaiseraugst. Man habe Glück gehabt, dass nicht mehr passiert sei, erklärt ein Kaiseraugster, der Mit-Eigentümer bei der betroffenen Liegenschaft ist. Das Metallteil hat beim Aufprall mehrere Ziegel zerschlagen und ist ins Dach eingedrungen. Bernhard Graser, Sprecher der Kantonspolizei Aargau, bestätigt den Vorfall: Ein Mann habe gemeldet, dass bei der Liegenschaft an der Dorfstraße 42 ein Loch im Dach entstanden sei.

Das Metallteil

Die Polizei hat das Metallteil sichergestellt, das in das Dach eingeschlagen ist. Es handelt sich um den Deckel einer Gasflasche. Eine strafrechtliche Untersuchung gebe es in diesem Zusammenhang nicht, da kein Delikt vorliege, erklärt Polizeisprecher Graser. Glücklicherweise sei niemand verletzt worden. Das Ereignis befeuert in Kaiseraugst die seit Jahren laufende Diskussion, ob das Recyclinggeschäft der Thommen AG an diesem Standort noch sicher betrieben werden kann.