Das Leben als Mediziner und als junger ins Wiesental kommender Westdeutscher habe ihn vor Herausforderungen gestellt, sagt der bekannte Chirurg und langjährige Chefarzt des Schopfheimer Krankenhauses Günter Zabel. Gerne habe er diese angenommen und nie bereut, wie sich sein Leben entwickelt habe – auf vielfältige Art im Einsatz für die Mitmenschen. Am Donnerstag hat er in seinem Fahrnauer Eigenheim sinen 80. Geburtstag gefeiert.

Auch wenn gesundheitliche Einschränkungen vor rund einem Jahr die Aufgabe seines geliebten Berufs unumgänglich machten, blickt Zabel auf ein erfülltes Leben. Der Sohn einer Bauunternehmerfamilie, die 1949 von Radolfzell am Bodensee – dem Geburtsort des Jubilars – in den Ruhrpott, zog, erinnert sich an eine erste Herausforderung in jungen Jahren. Der Vater hätte es gerne gesehen, wenn sein Sohn in die Baubranche eingestiegen wäre. „Ich wollte aber immer schon Chirurg werden und habe diese Entscheidung bewusst durchgesetzt.“

Ein Einsatz des Interplast-Teams in Bolivien, Günter Zabel leitet die OP.
Ein Einsatz des Interplast-Teams in Bolivien, Günter Zabel leitet die OP. | Bild: Interplast

Er studierte in Köln und Essen und war als junger Arzt an verschiedenen Kliniken als Facharzt für Handchirurgie tätig. An einer Arbeitsstätte, an der Berufsgenossenschaftlichen Klinik Duisburg, lernte er seine spätere Frau Marianne kennen und lieben. Er lächelt: „Das war so der Klassiker – sie war Krankenschwester und ich Oberarzt.“ Geheiratet wurde 1982 in der neuen Heimat in Schopfheim. Dorthin kam Zabel 1981 ans damals noch von der Stadt betriebene Krankenhaus. Dort arbeitete er 28 Jahre lang als Chefarzt mit Schwerpunkt Handchirurgie.

Die Frage, ob er in seinem Leben etwas ändern würde, so er es könne, verneint der Jubilar nach kurzem Nachdenken. Denn er konnte bis ins hohe Alter und viele Jahre über den Ruhestand hinaus seinen Beruf leben – bis ins 75. Lebensjahr war er im Einsatz für Interplast. Und bis vor rund einem Jahr war er als Springer im Lörracher Elisabethen-Krankenhaus tätig, immer dann, wenn Not am Fachmann war.

Zabel engagierte sich zudem kommunalpolitisch. Bis 2019 saß er fünf Legislaturperioden für die CDU im Lörracher Kreistag. Er verfolgt die Kommunalpolitik nach wie vor aus nächster Nähe – denn seine Frau setzt die „Familientradition“ im Kreistag seit 2019 fort.

Den runden Geburtstag feiert man im Hause Zabel mit einem „Open House“ und am Wochenende im kleinen Familienkreis, zu dem neben zwei Kindern auch drei Enkel gehören.