Schopfheim Die neue Konrektorin an der Grundschule Fahrnau steht für Kontinuität: Selina Jung begann vor zwölf Jahren direkt nach dem Referendariat an der Fahrnauer Schule und übernimmt jetzt Verantwortung als stellvertretende Schulleiterin.

Den neuen Erstklässlern hat sich Selina Jung im Theaterstück als Löwin vorgestellt, die gerne lesen lernen möchte. Tatsächlich aber reduziert die 38-Jährige den Unterricht gerade auf zehn Stunden wöchentlich, um gemeinsam mit Schulleiterin Claudia Ströble die organisatorischen Dinge des Schulbetriebs zu regeln. Stundenpläne erstellen, den Vertretungsplan basteln, Medien, Computer und die Schul-App betreuen – das gehört nun zum neuen Aufgabengebiet der sportlichen Lehrerin.

Die Stelle der Konrektorin war im Frühjahr vakant geworden, als Alexandra Nägelin als Rektorin an die Grundschule Hausen wechselte. Zu Ostern bewarb sich Jung um die Nachfolge und wurde nun zu Schuljahresbeginn anerkannt. Dass es gar nicht so leicht ist, Schulleitungsposten zu besetzen, bestätigt Rektorin Ströble und verweist auf das Theodor-Heuss-Gymnasium und die Situation in Zell.

Ausgleich findet die Konrektorin als nach eigener Aussage „sehr aktive“ Turniertänzerin sowie beim Reiten, Joggen oder Skifahren, also in der Natur. Für die Familie mit ihrem vierjährigen Sohn sowie den Hund bleibe trotzdem genug Zeit, versichert Jung. Wobei Ströble betont, dass ihre neue Rolle eine besondere Verantwortung mit sich bringe, durchaus auch schon mal abends oder am Wochenende, wenn es sein muss. „Man muss sich reinknien, damit der Laden läuft“, unterstreicht sie die Arbeit, die viel Kraft koste.

Auf die Probleme und Herausforderungen der Schule angesprochen, antwortet Jung: „Ich nehme es positiv wahr.“ Seit zwei Jahren gebe es auch an der Grundschule Fahrnau eine Schulsozialarbeiterin, deren Tätigkeit sich sehr bewährt habe. „Die Familien werden nicht einfacher“, beobachtet die Konrektorin, die Kinder „auch nicht“. Die Schüler brauchten mal einen Ansprechpartner in der Schule, abseits vom Unterricht, mit dem sie Probleme und Nöte besprechen können. „Die Schulsozialarbeit fängt ganz viel auf.“ 230 Schüler zählt die Grundschule Fahrnau, zu der ja offiziell auch noch die Familienschule in Gersbach gehört. „Wir haben ein hilfsbereites Kollegium“, das „für alles offen und mit Herzblut bei der Sache ist“, sagt Selina Jung abschließend.