Herr Broschek, Sie haben Ihr Stipendium für das Eishockeyspielen bekommen. Wie sind Sie zu diesem Sport gekommen?
Ich wollte mit etwa sechs Jahren einen Sport für mich finden. Zu der Zeit habe ich oft mit meinem Vater und meinem Großvater zusammen Eishockeyspiele im Fernsehen gesehen. Das hat mich schon immer sehr fasziniert. Mein Vater hat früher als kleiner Junge auch eine Zeit lang gespielt. Meine Großeltern wohnen in Riga, in Lettland. Da ist Eishockey präsenter. Dort habe ich auch mein allererstes Eishockeyspiel live miterlebt. Da habe ich mich entschieden, dass ich Eishockey spielen möchte. Mit sieben Jahren bin ich dann einem Eishockeyverein für Kinder, dem EHC Rheinfelden/Schweiz beigetreten. Erst ein Jahr als Flügelstürmer und jetzt bin ich schon seit zehn Jahren Torwart.
Das ist eine wirklich lange Zeit. Sind Ihnen Erfolge besonders in Erinnerung geblieben?
Mit 14 habe ich zusammen mit der Rheinfelder Mannschaft die Meisterschaft gewonnen. Da hatte ich teilweise eine Tendenz von 1,2 bis 1,3 Toren pro Spiel. Das ist sehr niedrig. Der Durchschnitt liegt eigentlich bei um die 2 Tore pro Spiel, auch für die Erwachsenen-Ligen. Ein weiterer Höhepunkt war, als ich für den EHC Laufen gespielt habe. Damals ist die Nationalmannschaft von China mit dem ersten und zweiten Team in die Schweiz gekommen, als Trainingslager für die Vorbereitung auf Olympia 2022 in Peking. Das erste Team hat dann gegen die Erstligisten gespielt, während das zweite Team gegen die hohen Junioren, also unser Team, antreten durfte. Wir haben sie mit 5:3 geschlagen.#
Wie bewirbt man sich auf so ein Stipendium?
Ich habe zuerst versucht, das selbst zu machen, aber bin dann doch zu einer Agentur gegangen. Die haben mich direkt an verschiedene Coaches vermittelt. Denen habe ich viele E-Mails geschrieben und hatte eine Zeit lang wirklich viele Zoom-Gespräche. Dazu musste ich einen Englisch-Test und einen standardisierten College-Test machen, da nicht nur der Abi-Schnitt entscheidend ist. Mit meinem Athleten-Manager habe ich ein Profil erstellt, mit Videos von mir bei Spielen und anderen Informationen wie Spielstatistiken. Am Ende musste ich noch mein Zeugnis übersetzen lassen und ein Visum beantragen.
Wenn Sie an die nächsten vier Jahre in den USA denken: Auf was freuen Sie sich am meisten und was wird eine Herausforderung?
Ich freue mich am meisten auf diesen Teamzusammenhalt, auf diese Gemeinschaft. Ich werde auch mit drei anderen Teammitgliedern in einer WG zusammenwohnen. Da hoffe ich, dass man sich gut kennenlernt und gemeinsam viel erleben kann. Eine Herausforderung wird für mich generell, zum ersten Mal allein zu leben und der Kulturschock in einem neuen Land. Auch das intensive Training neben dem Studium stelle ich mir vor allem am Anfang sehr stressig vor. Ich denke aber, dass ich das doch sehr gut meistern werde.