Schwörstadt – Im zweiten Anlauf soll es klappen mit der Gewerbeansiedlung auf der 1,86 Hektar großen Fläche des Bebauungsplans Gewerbegebiet West II. Vor diesem Hintergrund kamen der Gemeinderat und die Planer dem Eigentümer entgegen. So wurden die überbaubaren Grundstücksflächen innerhalb des Gewerbegebiets an drei Seiten maximal vergrößert.
Die ursprünglichen Pläne für eine Bebauung des Gebiets am westlichen Ortseingang südlich der Bundesstraße 34 und angrenzend an das Fachmärktezentrum im Osten stammen aus dem Jahr 2011. Das damalige Vorhaben wurde jedoch nicht realisiert, weshalb Mitte Februar ein neuer Aufstellungsbeschluss gefasst wurde.
In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag ging es nun um die Stellungnahmen, die bei der frühzeitigen Beteiligung bis Mitte April eingegangen waren. Nach Abwägung dieser öffentlichen und privaten Belange und entsprechenden Änderungen wurde einstimmig die Durchführung einer weiteren Behörden- und Bürgerbeteiligung beschlossen. Diesmal wolle man die Bebauung hinbekommen, da seien sich Gemeinderat und Eigentümer einig, betonte Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat.
Einen Überblick über den Stand der überarbeiteten Planungen gab Christian Sammel vom Büro fsp-Stadtplanung. Nach Rücksprachen konnte der Gewässerrandstreifen im Westen von zehn auf fünf Meter reduziert werden. Aus der geplanten Baumreihe an der nördlichen Bebauungsgrenze entlang der B34 wird nun ein Grünstreifen. In diesem Bereich ist zwingend ein Abstand der Bebauung von 20 Metern zur Bundesstraße einzuhalten.
Wo Ausgleich stattfinden soll
Dass durch die geplante Gewerbeansiedlung landwirtschaftliche Fläche verloren geht, sieht Sammel insofern nicht als problematisch an, als dass dies bereits Teil des Abwägungsprozesses im ursprünglichen Bebauungsplan gewesen sei. Allerdings, so eine Vorgabe, sollte der Ausgleich nicht auch noch auf landwirtschaftlichen Flächen vorgenommen werden. Eine große Flexibilität wird den Bauherren bei den Dachformen zugestanden. Neben Walm- und Zeltdächern entschied sich das Gremium mehrheitlich dafür, auch Pultdächer mit einer Neigung von bis zu 20 Grad zuzulassen. Gemeinderätin Doris Schütz äußerte Bedenken hinsichtlich des Ortsbilds von der südlichen Rheinseite. Sie war gegen Pultdächer, die aufgrund der PV-Anlagen sicherlich nach Süden ausgerichtet würden. Der verringerten Dachneigung stimmte sie dann aber zu. Begrünte Flachdächer wären ebenfalls denkbar.
Um Lastwagen die Ein- und Ausfahrt zu erleichtern, soll es zwei nun breitere Zufahrten geben. Eine weitere Abstimmung gab es zur maximalen Traufhöhe der Gebäude, die bei sechs Ja-Stimmen nun von zwölf auf 13,5 Meter erhöht wurde. Hintergrund war der Hinweis, dass dies die für dreigeschossige Gewerbebauten erforderliche Höhe sei. Landschaftsplaner Georg Kunz vom Büro Galaplan Kunz erläuterte die geplanten Umweltmaßnahmen. Er gab auch Auskunft zu den geplanten und einstimmig beschlossenen Ausgleichsmaßnahmen. Von den Gesamtkosten in Höhe von etwa 150.000 Euro für den Waldumbau werden 90.600 Euro in den Haushalt 2025 gestellt. Der Eigentümer hatte mitgeteilt, früher angebotene Ausgleichsflächen nun eventuell für eigene Vorhaben verwenden zu wollen.