Das Coronavirus ist deutschlandweit auf dem Vormarsch, auch in Baden-Württemberg steigt die Zahl der Fälle stetig an. In St. Blasien und Umgebung werden im Einzelhandel verstärkt haltbare Lebensmittel und andere Artikel gekauft, im Übrigen hat das Virus noch wenig Auswirkungen auf die Region.
Volle Einkaufswagen und leere Regale sieht man in den Lebensmittelmärkten in St. Blasien und Umgebung in den vergangenen Tagen immer wieder. Konserven, Nudeln, Mehl, Zucker und andere haltbare Artikel wie Toilettenpapier und Windeln werden vermehrt gekauft. Viel sei los, bestätigte auch Claudia Schmidt von den Schmidt‘s Märkten.
Zu den Kunden, die sich mit haltbaren Produkten eindeckten, zählten viele Angehörige von Risikogruppen wie ältere Menschen und Menschen mit Erkrankungen, weiß sie aus Erfahrung. Angesichts der starken Nachfrage komme es immer wieder vor, dass einzelne Artikel ausverkauft seien. Aber dann werde umgehend nachbestellt und der Hauptlieferant Edeka liefere schnellstmöglich. Derzeit sei daher die Versorgung mit allen Produkten sichergestellt, so Claudia Schmidt.
Was den Tourismus betrifft, hat die Ausbreitung des Coronavirus vorerst kaum Auswirkungen auf die Region, so Herbert Kreuz, Pressesprecher der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG). Lediglich am Titisee sei ein Einbruch in Sachen Tagestourismus – zu den Tagestouristen gehören viele Asiaten – zu verzeichnen.
Die Stornierungen, die es in der vergangenen Zeit gegeben habe, seien ausschließlich auf den schneearmen Winter zurückzuführen. Die Situation werde von den Gastgebern gelassen gesehen, erklärte der Pressesprecher weiter, von den Touristinformationen habe man noch keine Rückmeldungen wegen Corona erhalten. Von Seiten der HTG lasse man erhöhte Aufmerksamkeit walten und beobachte die Situation. Bei Bedarf werde man Empfehlungen an Betriebe und Gäste aussprechen.
Keinerlei Rückfragen hinsichtlich Corona sind bislang bei den Tourist-Informationen in St. Blasien und Bernau eingegangen. Dies könne sich aber ändern, wenn auch in der Region Corona-Erkrankungen verzeichnet werden sollten, sagte Bernaus Tourismuschef Werner Baur.
Viel Arbeit im Reisebüro
Viel Arbeit haben angesichts der aktuellen Situation Elmar Wild und seine Mitarbeiter im Reisebüro Wild in St. Blasien. Denn ständig liefen Informationen der Reiseagenturen ein, die am Morgen noch vor der Öffnung des Reisebüros abgecheckt würden, so Wild. Und so können er und seine Mitarbeiter die zahlreichen Nachfragen der Kunden hinsichtlich Corona umfassend beantworten. Bislang sei noch keine Reise wegen Corona storniert wurden. Auch ein Rückgang der Nachfrage sei ebenso wenig zu verzeichnen wie eine Änderung der Reiseziele, erklärte Wild.
Viele Menschen kommen im Radon-Revital-Bad in Menzenschwand zusammen. Der Betrieb laufe normal, so Geschäftsführer Bernhard Meyer. Man weise Gäste wie Mitarbeiter auf die Notwendigkeit des Händewaschens und -desinfizierens entsprechend den Hinweisen des Robert-Koch-Instituts hin, ferner habe man die Mitarbeiter für das Thema sensibilisiert.
Und auch die Wannen würden nach jedem Benutzung und die Handläufe regelmäßig desinfiziert, aber das sei ohnehin Standard und habe nichts mit der Ausbreitung des Coronavirus zu tun. Nachfrage von Badegästen aus Sorge habe es seines Wissens noch nicht gegeben, so Bernhard Meyer.