St. Blasien – Nicht ganz einfach ist es, eine eigene Ginmarke zu kreieren. Kevin und Martina Smith ist es trotzdem gelungen, mit „Black Forest 79“ einen Gin auf den Markt zu bringen. Gebrannt wird die Wacholderspirituose in einer alten Scheune im Albtal.

Von außen unspektakulär wirken Wohnhaus und Scheune in Oberkutterau. Aber hier werden mit weißem Whisky und Schwarzwaldgin mit hoher Qualität gebrannt. Angefangen hat alles im Jahr 2020, als der Amerikaner Kevin Smith und seine Ehefrau Martina die „Badger Mountain Moonshine Company“ gründeten. Gebrannt wurde weißer Whisky. Aber da die Smiths auch gerne Gin trinken, stellen sie sich die Frage: Warum Gin kaufen, wenn man ihn auch selbst brennen kann? Zunächst brannten die beiden Gin nur für den Eigenbedarf. Und dieser schmeckte einem Feriengast so gut, dass er kurzerhand den gesamten Vorrat aufkaufte. „Es könnte sich lohnen, Gin nicht nur für den Eigenbedarf zu brennen“, waren sich die Smiths einig. Einfach sei dies aber nicht gewesen, erklärte Martina Smith, da gelte es vieles zu bedenken, angefangen vom Namen über Label, Flasche, Korken und Etikett bis hin zur Einhaltung der staatlichen Vorgaben.

Und natürlich das Rezept. „Ein gutes Ginrezept braucht Zeit“, sagte Kevin Smith. Die Wacholdernote muss dominant sein, so die Vorgabe. Botanicals wie Kräuter, Gewürze, Früchte und Beeren und manches mehr geben dem Gin die individuelle Note. Möglichkeiten, Botanicals zu kombinieren gebe es unzählige, etwas 10.000¦Ginsorten seien allein in Deutschland auf dem Markt, erklärte Kevin Smith. Das Ehepaar hatte sich für eine fruchtige Variante mit Orangen und schwarzwaldtypischen Blaubeeren entschieden. Die Orangen, von denen nur die Schale verwendet wird, kommen von einem kleinen Biobetrieb aus Sizilien. Und den Pfeffer besorgt ihnen ein Bekannter aus Sri Lanka. Ein Jahr hat Kevin Smith für die Entwicklung von „Black Forst 79“ gebraucht.

Den Gin brennt Kevin Smith in einem alten Destilliergerät. Zunächst werden die Botanicals in neutralen Alkohol mit einem Alkoholgehalt von 96¦Prozent eingelegt und anschließend zweimal gebrannt. Nach einer Ruhezeit von zwei Tagen wird das Destillat mit Wasser auf 43¦Prozent verdünnt. Da der Alkoholgehalt dann aber leicht variieren kann, wird die jeweilige Volumenprozentzahl von Hand auf den Etiketten eingetragen. Danach muss der Gin muss dunkel und kühl gelagert werden, damit sich die Geschmacksstoffe ideal verbinden.

Ihrem Gin haben die Smiths den Namen „Black Forest 79“ gegeben. Sie werde oft gefragt, warum gerade die Zahl 79, sagte Martina Smith. Das habe einen Grund: 79 sind die ersten beiden Ziffern der Postleitzahl von St. Blasien. Es heiße, Orte mit den Postleitzahlen mit 79 seien das Herz des Schwarzwald.

Und Interessierten zeigt die Familie gerne die Destille und erzählt alles rund um Gin und Whisky und die Produktion – da sei man ganz offen, erklärt Martina Smith. Nur eines wird nicht verraten: Das Rezept.