Wilfried Dieckmann

Der Bebauungsplan sowie die Bauvorschriften „Erlebniswelt Rothaus“ haben den langen Behördenweg erfolgreich absolviert: Einstimmig hat der Gemeinderat Grafenhausen das Planungswerk gemäß dem Baugesetzbuch als Satzung verabschiedet. Der Gemeinderat hatte die Anregungen und Stellungnahmen, die bei der jüngsten Offenlage eingegangen waren, diskutiert und entsprechend der Beschlussvorschläge in den Bebauungsplan eingearbeitet. Einstimmig wurde auch die Empfehlung an den Verwaltungsverband Oberes Schlüchttal ausgesprochen, den Feststellungsbeschluss der punktuellen Änderung des Flächennutzungsplans zu fassen.

Hauptamtsleiterin Ruth Stoll-Baumgartner und Bürgermeister Christian Behringer präsentieren die Schutzmasken mit Gemeindeschriftzug, die ...
Hauptamtsleiterin Ruth Stoll-Baumgartner und Bürgermeister Christian Behringer präsentieren die Schutzmasken mit Gemeindeschriftzug, die an alle Gemeinderäte ausgegeben wurden. | Bild: Wilfried Dieckmann

Mit der Umsetzung der „Erlebniswelt Rothaus“ soll sich der Ortsteil nach den Plänen der Badischen Staatsbrauerei zum touristischen Mittelpunkt Grafenhausens entwickeln. Die Expansionspläne der Brauerei Rothaus beinhalten nicht nur die Erweiterung des Hotelgebäudes, sondern auch neue „Eventflächen“ rund um den Brauereigasthof. In die „Brauerei Erlebniswelt“ soll im südlichen Bereich auch das Freizeit- und Tourismusangebot rund um das Heimatmuseum „Hüsli“ und die Tourist-Information durch Park-, Veranstaltungs- und Ausstellungsflächen einbezogen werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Die jüngste Gemeinderatssitzung fand wegen der Abstandsvorschriften im Vortragssaal des Schwarzwaldhauses der Sinne statt. Lena Schilling von FSP.Stadtplanung aus Freiburg stellte die endgültige Fassung des Bebauungsplans „Erlebniswelt Rothaus“ vor. Über die Grünplanungen und Untersuchungen informierte Georg Kunz vom Büro für Garten- und Landschaftsplanung GaLaPlan aus Todtnauberg. Im Mittelpunkt der Beratungen standen vor der Verabschiedung des Bebauungsplans als Satzung sowie die Anregungen und Bedenken der jüngsten Offenlage. Um die Einsichtnahme trotz Schließung des Rathauses wegen der Corona-Pandemie zu ermöglichen, war das Planwerk im Eingangsbereich des Rathauses öffentlich ausgelegt worden.

Das könnte Sie auch interessieren

Da durch die Baumaßnahmen Flächen umgenutzt werden, sind Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Neben Umsetzungen von Maßnahmen im Plangebiet, wie beispielsweise das Pflanzgebot für vier Bäume im Spielplatzbereich, müssen weitere Ausgleichsflächen geschaffen werden. Dies soll nach Angaben des Grünplaners durch die Anlage einer Trockenmauer unterhalb der Landesstraße in Richtung Brünlisbach umgesetzt werden. Geplant ist eine rund 18 Meter lange und einen Meter hohe Trockenmauer.

Das könnte Sie auch interessieren

Im Namen des Nabu-Landesverbands Baden-Württemberg und des Nabu-Bezirksverbandes Südbaden wurden in der Stellungnahme die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Minimierung von Schäden an Flora und Fauna sowie die Ausgleichsmaßnahmen als angemessen bezeichnet. Der Bau der Trockenmauer sollte aus Nabu-Sicht jedoch in enger Abstimmung mit dem örtlichen Naturschutz sowie den Fachbehörden in Waldshut erfolgen. Dies sei nach den Worten von Planer Georg Kunz in der Ausführungsplanung auch so vorgesehen.

Das könnte Sie auch interessieren

Zustimmung gab es auch für den Vorschlag des Nabu, vor der Brauerei neben dem abgegrenzten Biotop statt reiner Rasenflächen Blühwiesen anzulegen. Wie der Grünplaner dem Gemeinderat erläuterte, sollen in dem Bereich der Erdauffüllungen nach der Fertigstellung blühende Flächen entstehen. Die Erdablagerungen seien auch mit der Naturschutzbehörde in Waldshut abgestimmt gewesen. Dies wurde bei einer gemeinsamen Begehung mit den Behörden und Naturschutzbeauftragten so festgehalten. Im Zuge der Besichtigung wurde auch festgestellt, dass das ursprünglich eingetragene kleine Biotop nicht mehr vorhanden war und somit aus der amtlichen Kartierung gestrichen wurde. Weitere eingegangene Bedenken und Anregungen wurden in die Planungen eingearbeitet oder zur Kenntnis genommen.