Grafenhausen – Die geplante Windmühle im Gewerbegebiet in Grafenhausen kann wohl gebaut werden. Nachdem der Gemeinderat einem Änderungsantrag zum Bauantrag „Living Mill“ beim Signauer Schachen das Einvernehmen erteilt hat, geht Bürgermeister Christian Behringer davon aus, dass auch das Landratsamt Waldshut grünes Licht geben werde. Es ist eine klassische Windmühle. Bauherr Orlando Parodi will kein Getreide zu Mehl verarbeiten, sondern Strom für den Eigenverbrauch produzieren.

Ein Büro und eine Wohnung für den Betriebsinhaber sollen integriert werden. Der Bauherr betreibt auf seinem Grundstück ein Transportunternehmen. Im vergangenen Spätsommer war der Bauantrag von den übergeordneten Behörden genehmigt worden. „Gemäß der Genehmigung konnte das Projekt aber nicht zuletzt wegen des Brandschutzes bisher nicht realisiert werden“, sagte Parodi. Verantwortlich sei nicht das Landratsamt. Der Bauherr räumte Fehler in der Planung ein.

Parodi hat eine Ausbildung als Elektro-Ingenieur und Erfahrungen mit Windkraftanlagen. „Im Baurecht bin ich aber nicht so bewandert.“ So musste das Planungsverfahren neu aufgerollt werden. Der Maschinenraum musste abgekoppelt werden. Gelöst wurde dies mit einer zweiten Decke unterhalb des Maschinenbereichs. Die Änderung umfasst den Lager- und Archivraum im dritten Obergeschoss, der wegen des Schallschutzes statt einer Höhe von 2,76 Metern nur noch 2,26 Meter aufweist. Er gilt nicht als Aufenthaltsraum.

Ratsmitglied Guido Strittmatter merkte an, das das Gebäude von der Feuerwehr als nicht einfach eingestuft werde. Die Herausforderung müsse nach dem Bau der Windmühle in einer Probe gemeistert werden. Erste Vorbereitungen sind durch das Verlegen von Leerrohren erfolgt. Die Versorgungsleitungen dienen dem Bauwagen, den Parodi als Büroraum nutzt. „Der Wagen muss in Richtung Westen verschoben werden“, erläuterte er. Ein Gelenkbus, der im Dezember für eine Veranstaltung als Partyraum genutzt wurde, werde vom Besitzer im Frühjahr abgeholt.

Parodi geht, eine Bewilligung vorausgesetzt, von einem Beginn der Erdarbeiten im Frühjahr aus. Ein Jahr später könnte Strom erzeugt werden. Geplant ist auch eine Wärmepumpe zum Beheizen des Gebäudes. Für die Mühle werden Holzplatten benötigt, die in einem „Abbundzentrum“ gefertigt werden. „Die Platten gehen jetzt bereits in die Produktion, damit sie dann auch zeitgerecht zur Verfügung stehen“, erläuterte Parodi.