Susann Duygu-D'Souza

Im Alten- und Pflegeheim Am Vitibuck in Tiengen ist es zu einem Corona-Ausbruch gekommen, bei dem sich 18 Bewohner mit Sars-Cov-2 infiziert haben. Ein Bewohner werde derzeit im Krankenhaus behandelt, alle weiteren befinden sich in dem Heim in der Bahnhofstraße in Quarantäne. Das bestätigte auf Nachfrage Holger Karg, Geschäftsführer des Evangelischen Sozialwerks Müllheim, das das Pflegeheim betreibt.

Mittlerweile seien alle Angehörigen der Betroffenen informiert worden. Außerdem stehen alle Informationen auch auf der Homepage der Einrichtung. „Wir versuchen, dort täglich alle neuen Entwicklungen zu veröffentlichen.“

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Derzeit werden die weiteren 79 Bewohner sowie die Pflegekräfte in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Waldshut auf Covid-19 getestet. „Wir rechnen damit, dass uns bis Freitag alle Ergebnisse vorliegen“, sagt Holger Karg. Zum Schutz aller habe das Gesundheitsamt ein absolutes Betretungs- und Besuchsverbot erteilt. Auch Besuche im Besuchercontainer seien diese Woche bis auf Weiteres nicht erlaubt. Bereits vereinbarte Termine sind abgesagt. „Um weiter den Kontakt halten zu können, haben wir Online-Möglichkeiten eingerichtet“, so Karg. „Wir sind uns bewusst, dass das kein Ersatz für eine persönliche Begegnung ist, aber zumindest können die Bewohner ihre Vertrauten sehen.“

Wie die Bewohner infiziert werden konnten, sei bisher nicht geklärt. „Da aber bereits seit drei Wochen keine Besuche mehr erlaubt sind, ist es wahrscheinlich, dass das Virus über Mitarbeiter der Einrichtung übertragen wurde“, informiert Karg. Aktuell befinde sich ein Mitarbeiter des Alten- und Pflegeheims in häuslicher Quarantäne, die aber bald auslaufe.

Bis Ende November habe sich eine weitere Pflegekraft in Quarantäne befunden. Karg betont: „Gerade die Mitarbeiter sind sich der Gefahr einer Infizierung und Übertragung sehr bewusst und halten sich an alle Corona-Verordnungen. Zudem haben wir seit einiger Zeit auch FFP-2-Masken herausgegeben, um die Gefahr einer Übertragung zu minimieren. Aber auch das scheint nun nicht viel gebracht zu haben.“

Quarantäne im Pflegeheim

Doch wie kann in einem Pflegeheim Quarantäne eingehalten werden? Dazu sagt Holger Karg: „Wir versuchen unser Bestmöglichstetes, aber eine Garantie gibt es nicht. Bisher sind zwei von drei Stockwerken nicht von Corona betroffen. Aber auch dort werden die Bewohner dazu angehalten, auf ihren Zimmern zu bleiben, um das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten.“ Dennoch sei es nicht immer umsetzbar, weil manche Menschen beispielsweise unter einem massiven Bewegungsdrang litten oder auch dement seien. „Und wir können und wollen niemanden zwingen, auf dem Zimmer zu bleiben.“

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Vor einer großen Herausforderung stehe im Haus Am Vitibuck das Personal. „Seitdem Corona bei uns ausgebrochen ist, halten sich die Bewohner in ihren Zimmern auf. Das heißt, sie werden noch intensiver betreut, weil die Pflegekräfte nun auch verstärkt auf Symptome achten müssen. Hinzu kommt, dass die Bewohner auch das Essen aufs Zimmer gebracht bekommen. Die Arbeitsbelastung ist seit Corona für alle Mitarbeiter enorm gestiegen.“

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