Jeder, der es einmal fuhr, wird dieses Auto nicht vergessen. Es schaukelte wie eine watschelnde Ente, neigte sich sanft in der Kurve, der Motor knatterte dezent, und im Sommer wurde das Stoffdach aufgerollt wie bei einer Konservendose. Für Millionen war der „Deux Chevaux“ ein Auto mit Charakter.

Der Citroën 2 CV gehörte zum Frankreich der 50er- und 60er-Jahre wie Brigitte Bardot und Gauloises. In Deutschland war der „Döschwo“ die Karosse von Studenten und anderen, die auf Status pfiffen oder denen selbst der VW-Käfer nicht originell genug – oder zu teuer – war. Weshalb viele Fans des 2 CV auch im Landkreis Waldshut enttäuscht aufstöhnten, als Citroen Ende März 1990 das Ende der Ente verkündete.

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85 davon wurden zuletzt täglich in Portugal noch gebaut, das letzte Exemplar von insgesamt sieben Millionen sogenannter Enten verließ im Juli vor 33 Jahren das Werk. „Ein Auto, das zwei Personen und 50 Kilo Kartoffeln 60 Stundenkilometer schnell befördert und dabei drei Liter Sprit auf 100 Kilometer braucht“: So lautete einst der Auftrag an die Ingenieure – und entsprechend sah das Ding aus: Eine Blechbüchse mit nur einem Scheinwerfer, statt Anlasser eine Handkurbel, der Motor 375 Kubikzentimeter klein, ein Rolldach aus Segeltuch, „damit man einen hohen Hut tragen kann“.

Siegeszug wie beim VW Käfer

Im Jahr 1948 auf dem Pariser Autosalon vorgestellt, wurden im Herbst 1949 die ersten Exemplare der 9-PS-Kiste an Kunden ausgeliefert. Danach begann ein Siegeszug ähnlich wie beim VW-Käfer. Bis in die 70er-Jahre schaukelte der 2 CV mit zwölf Pferdestärken durch die Gegend, dann begann Citroën zu modernisieren: mehr PS, eine richtige Heizung, ein Aschenbecher zählten unter anderem dazu.

1990 stellte Citroen die Produktion der Ente ein. Auch im Landkreis Waldshut gibt es einige Enten-Liebhaber, wie dieses Archivbild von ...
1990 stellte Citroen die Produktion der Ente ein. Auch im Landkreis Waldshut gibt es einige Enten-Liebhaber, wie dieses Archivbild von 2019 zeigt. | Bild: Melanie Mickley

Doch mehr als fünf Liter verbrauchte auch die moderne Ente nicht – selbst heute noch ein toller Wert. Doch das Genialste war stets die Federung – so weich, „dass man einen Korb mit Eiern über ein Feld fahren kann, ohne sie zu zerbrechen“, so lautete einst an Landwirte gerichtete Verkaufsargument. Wie viele dieser Enten im Kreis Waldshut heute noch laufen, ist nicht bekannt.

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