Die Absage kam nicht überraschend. Nachdem landauf und landab wegen der Corona-Pandemie reihenweise Weihnachtsmärkte abgesagt wurden, zieht nun auch der Werbe- und Förderungskreis Waldshut (W+F) die Reißleine und sagt die größte und bedeutendste Veranstaltung dieser Art im Landkreis Waldshut ab.
Risiko eindeutig zu hoch
Das Risiko sei zu hoch, „dass von unserem Markt eine Infektionswelle ausgelöst wird“, begründet Vorsitzender Christian Straub das Aus für den Waldshuter Weihnachtsmarkt in diesem Jahr in einer Pressemitteilung des W+F. Gleichwohl arbeiten die Einzelhändler an einem Alternativprogramm, um dennoch ein wenig weihnachtliches Flair in die gute Stube der Stadt zu zaubern. Der Beschluss, die Budenstadt mit den seit Jahren bekannten Markbeschickern aus Thüringen abzusagen, fiel laut Pressemitteilung im Vorstand des Werbe- und Förderungskreises.
Die Verantwortlichen des W+F hätten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Zuletzt habe es ausführliche Gespräche mit dem Weihnachtsmarktteam, den Marktbeschickern und „unseren Partner aus Thüringen“ gegeben. Die steigenden Infektionszahlen „lassen uns erschrecken und wir müssen davon ausgehen, dass die Infektionen in den kommenden Wochen noch weiter ansteigen werden“, heißt es weiter in der Mitteilung.
Oberbürgermeister Philipp Frank kann die Absage nachvollziehen, bedauert sie gleichwohl aber auch. Auf Nachfrage unserer Zeitung sagte er: „Die Absage des Waldshuter Weihnachtsmarktes kommt nicht ganz überraschend, denn einige Kommunen hatten ja schon etwas früher die Reißleine gezogen. So sehr ich diese Entscheidung auf der einen Seite bedauere – für die Veranstalter wie für unsere Bürgerschaft und Weihnachtstouristen –, kann ich sie auf der anderen Seite doch voll nachvollziehen. Das Risiko, sich auf so einem publikumsstarken Markt mit dem Virus anzustecken, wäre einfach zu groß gewesen. Und die Eindämmung der Corona-Pandemie hat im Moment einfach oberste Priorität.“
Zwar sei man beim W+F überzeugt, dass das für den Gastronomiebereich des Weihnachtsmarktes erarbeitete Hygienekonzept „sehr gut“ sei, dennoch sei das Risiko zu hoch, „dass von unserem Markt eine Infektionswelle ausgelöst wird“.
Verantwortung für Gäste
Im Namen des W + F schreibt dessen Vorsitzender Christian Straub weiter: „Wir haben eine Verantwortung für die Gesundheit unserer Gäste und das Image unserer Stadt Waldshut-Tiengen. Wenn etwas schief gehen sollte, dann wäre dies ein Imageschaden, der nicht behoben werden kann.“
Auch spielten wirtschaftliche Komponenten eine Rolle für die Absage. Ohne rechtzeitige Absage blieben die Marktbeschicker mit einem erheblichen finanziellen Verlust auf ihren Waren sitzen.
Arbeiten am Plan B
Jetzt gelte es, Alternativen zu erarbeiten. So heißt es weiter: „Wir sind bereits dabei, einen Plan B zu erarbeiten.“ Denn es soll trotz Corona eine weihnachtliche Stimmung in die Innenstadt hineingezaubert werden.