Susanne Schleinzer-Bilal

In Funktion ist es seit März, vorgestellt werden konnte es wegen der aktuellen Corona-Pandemie erst jetzt – das Herzkatheterlabor im Klinikum Hochrhein in Waldshut. Für herzkranke Patienten ist es eine große Erleichterung und ein medizinischer Vorteil. Früher mussten Patienten für eine Herzkatheter-Untersuchung nach Bad Krozingen fahren, heute können sie einen Termin im Waldshuter Spital ausmachen.

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„Ich bin ganz stolz auf dieses Labor, wir konnten ein modernes Konzept nach meinen Wünschen und Planungen umsetzen, alle Details, die ich mir gewünscht habe, sind da“, freute sich die Direktorin des Zentrums für Innere Medizin und Kardiologin, Ruth Strasser, die früher ein großes Herzzentrum in Dresden geleitet hat.

Ein Blick auf die Arbeit im Herzkatheterlabor

Die in der Region ansässigen Kardiologen seien sehr froh über das Herzkatheterlabor. Auch von den Patienten werde das Angebot gut angenommen. Diese können entweder direkt bei einem Notfall ins neue Labor kommen oder mit einer Überweisung vom Hausarzt. Termine gebe es laut Strasser momentan auch sehr kurzfristig.

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„Wir machen alles in einem, bei Bedarf auch Stents (Gefäßstütze).“ Mit der Notaufnahme bestehe eine direkte Interaktion. „Wir können so sofort auf kardiologische Notfälle reagieren“, erläutert Ruth Strasser. Ein Patient mit Herzinfarkt zum Beispiel könne direkt in das Labor gebracht werden. Auch für die Pflegeschule im Spital sei das Herzkatheterlabor ein Gewinn. Die Pflegekräfte könnten sich bereits während der Ausbildung auf das Gebiet Herzkatheter spezialisieren.

Ruth Strasser, Leiterin der Kardiologie.
Ruth Strasser, Leiterin der Kardiologie. | Bild: Kipar, Sandro

Das Ziel von Ruth Strasser sei eine 24-Stunden-Präsenz im Labor, aber dafür werden noch mehr ärztliche Spezialisten für Herzkatheter benötigt. Derzeit gebe es zwei Ärzte mit der Spezialisierung auf Herzkatheter, zwei Mitarbeiterinnen stehen für die pflegerischen Tätigkeiten zur Verfügung. Hinzu kommen vier weitere Mitarbeiter.

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Die Zahl der Herzerkrankungen am Hochrhein sei sehr hoch, erklärt Strasser. „Ich habe noch nie so viele herzkranke Patienten gesehen“, sagt die Ärztin. Jeder zweite Patient brauche eine Intervention. Seit März hat die Herzspezialistin 180 Patienten behandelt. Nach der Untersuchung würden alle Patienten in einem Extra-Überwachungsbereich engmaschig überwacht. Unkomplizierte Fälle könnten am gleichen Tag nach Hause gehen.